Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich mahnt anlässlich des heutigen Jahrestags von Nagasaki (9. August) zur Vernichtung aller Atomwaffen.

Es war 11.02 Uhr, als die Atombombe in Nagasaki einschlug. 22.000 Menschen starben sofort, weitere 39.000 Menschen sollten in den nächsten vier Monaten folgen. Zehntausende Menschen trugen bleibende Verletzungen davon. Und das, obwohl der militärische Kampf im Pazifik eigentlich so gut wie entschieden war.

Was vor 77 Jahren in Japan - gleich zweifach - geschehen ist, darf nie wieder geschehen. Das ist auch die Meinung des Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der im Rahme des Gedenkens der Atombomben auf Hiroshima (6. August) und Nagasaki (9. August) zur Vernichtung aller Atomwaffen aufruft. Der öffentliche Druck auf die Atomwaffenstaaten – und zwar ausnahmslos auf alle – dürfe nicht nachlassen. Als Atommächte gelten die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea.

„Der Angriff Russlands auf die Ukraine mit seinen dramatischen Folgen zeigt: Die Gefahr eines Atomkrieges ist real. Und sie betrifft uns alle, ohne Ausnahme“, heißt es in einer Erklärung, die Anfang August abgegeben wurde, denn: "Die Menschheit hat nur gemeinsam eine Zukunft."

„Welche ‚Größe‘ oder Potenz liegt in dem Vermögen, die Welt mehrere tausend Mal zerstören zu können?“, fragen die Kirchen. Die Christinnen und Christen seien dazu verpflichtet, sich mit aller Kraft gegen Atomwaffen einzusetzen. Und man sei überzeugt, so der ÖRKÖ: „Dies gilt genauso für unsere Schwestern und Brüder in den anderen Religionen bzw. für alle Menschen guten Willens.“ Stabilität und Frieden würden sich nicht auf Basis einer Logik von Misstrauen, Angst und Abschreckung sicherl lassen. „Eine Welt ohne Atomwaffen ist letztlich die einzige Chance bzw. Vorbedingung für eine Zukunft der Menschheit, in der es mehr Dialog und eine gerechtere Verteilung der Güter braucht“, so der ÖRKÖ.

Dem Rat gehören folgede Kirchen an: die römisch-katholische Kirche, die altkatholische, anglikanische, armenisch-apostolische, die bulgarisch-orthodoxe Kirche, die evangelischen Kirchen A.B. und H.B., die Methodisten, die griechisch-orthodoxe, koptisch-orthodoxe und die  rumänisch-orthodoxe, russisch-orthodoxe, serbisch-orthodoxe sowie die syrisch-orthodoxe Kirche.

kathpress/Redaktion