Die Ölpreise schnellen in die Höhe. Anstatt jetzt die Spritpreise landauf landab so hektisch zu verfolgen wie Aktienkurse an der Börse, könnte man auf eine viel effizientere und naheliegendere Alternative setzen: Autofasten!

Es ist Fastenzeit. Jedes Jahr. Und jedes Jahr, ganz kurz vor Aschermittwoch, stellt man sich die Frage, was man denn dieses Jahr fasten soll. Keine Schokolade, kein Alkohol, mehr Bewegung. Die Vorsätze kennt man. Manchmal variieren sie ein bisschen. Das Autofasten ist ein Evergreen. Die gemeinsame Aktion der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten ruft seit über 17 Jahren dazu auf, auch dem Auto in der Fastenzeit eine Auszeit zu gönnen. Aber Autofasten tut eben auch wirklich weh! Da ist es nichts mehr mit: "Ich steig mal schnell ins Auto...". Gleichzeitig ist das Autofasten auch kinderleicht. Genau, man steigt eben nicht ins Auto, sondern in den Bus, den Zug, aufs Rad, den Roller oder man ist eben per pedes unterwegs.

Die richtigen Fragen stellen

Autofasten hat auch viel mit der Überwindung eigener Vorurteile zu tun. So a la "Ich kann nicht mit dem Bus fahren, weil da brauche ich ja viel mehr Zeit." Das stimmt so nämlich an vielen Orten einfach nicht (mehr). Das öffentliche Verkehrsnetz ist da, die Takte gut. Es geht sehr oft viel mehr, als man glaubt.

Und: Autofasten ist eine gute Möglichkeit, gerade in der Fastenzeit einen ganz bewusst gesetzen Schritt zu machen, und das nicht nur, weil der Besuch an der Zapfsäule immer kostspieliger wird. Der aktuelle Klimabericht des Weltklimarates der UNO vom Sommer 2021 zeigt zum Beispiel deutlich, dass die anthropogene Klimaerwärmung rascher voranschreitet als bisher angenommen. Die Zeit, die bleibt, um gezielte Maßnahmen zu setzen, die die weltweite Klimaerwärmung bei 1,5 Grad halten, wird immer knapper. Nur so als Detail am Rande: Mit der Aktion "Autofasten" werden Jahr für Jahr über 3000 Tonnen CO2 eingespart. "Wer weiß, vielleicht wundern sich die Menschen in 40 Jahren über unsere unbegrenzte persönliche Mobilität basierend auf fossilen Brennstoffen und fragen sich, wie es sein konnte, dass es keine gerechte Aufteilung der Ressourcen und des CO2-Ausstoßes gegeben hat? Wie konnte eine aufgeklärte und hoch wissenschaftliche Weltgemeinschaft so lange kein CO2-Budget pro Erdenbürger einführen und das im Wissen um die Klimakatastrophe und der Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich", stellt Jürgen Mathis, Beauftragter der Katholischen Kirche Vorarlberg für Nachhaltigkeit und faieren Lebensstil, die richtigen Fragen. Und sie treffen.   

Die Luft atmet durch

„Gerade im Verkehr liegen die großen Potentiale beim Einsparen von Emissionen, um so für eine gute und klimafreundliche Verkehrswende sorgen zu können. Weniger Verkehr bedeutet mehr saubere Luft, weniger Lärm und tut unserer Umwelt gut. Mit dem KlimaTicket und dem über 18 Milliarden schweren Bahnausbaupaket schaffen wir das entsprechende Angebot an Öffis und Zügen. Damit bieten wir die Möglichkeit für einen einfachen Umstieg in klimafreundliche Verkehrsmittel in ganz Österreich – egal ob mit der Straßenbahn, dem Zug oder dem Bus. Ich freue mich über alle, die beim Autofasten mitmachen und heuer auch erstmals die Chance haben, ein KlimaTicket zu gewinnen“, betont auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Ja genau, zu gewinnen gibt es nämlich auch etwas. Alle, die sich auf autofasten.at registrieren, haben die Chance ein KlimaTicket zu gewinnen. Auch der zweite Preis kann sich sehen lassen. Da geht es nämlich für zwei Personen auf einen Kurzurlaub. An- und Abreise mit der Bahn, versteht sich. Und auch Schulklassen können sich an der Aktion beteiligen und einen Obstbaum für ihre Schule gewinnen. Dann wächst die "gesunde Jause" quasi freihaus immer nach. 

Fazit

Autofasten lohnt sich. Es ist nicht immer einfach, aber man tut sich und der Umwelt etwas Gutes damit. Ist der Umstieg erst geschafft, kann man die Zeit, die man eben nicht hinter dem Steuer zubringt, doch einfach auch für andere Dinge nutzen. Durchatmen zum Beispiel, lesen, die frische Luft genießen, ...

Übrigens, ein heißer Tipp für alle NeueinsteigerInnen ins Autofasten: Vielleicht zuerst nur kürzere Strecken zu Fuß absolvieren. Das ist einfach zu machen und steigert sofort das Erfolgserlebnis!