Am Samstag empfingen die beiden Pastoralpraktikanten Lojin Joseph Kalathipparambil und Rosh Joseph Kalluveettil in der Pfarrkirche Hard die Diakonweihe durch Bischof Benno Elbs.

Vermutlich hätten sie, Lojin und Rosh, herzlich gelacht. Wäre ihnen damals, als sie beide noch Jungs waren im indischen Bundesstaat Kerala, jemand – vielleicht ein Engel? – erschienen und hätte verkündet, dass sie einmal gemeinsam im vorarlbergischen Hard stehen würden und die Diakonweihe empfangen.

Die Zeichen sehen

Genauso ist es aber gekommen: Samstag knieten beide, Lojin Joseph Kalathipparambil und Rosh Joseph Kalluveettil, in der Pfarrkirche in Hard vor Bischof Benno Elbs, der sie segnete und ihnen in seiner Weihepredigt einige Gedanken mit auf ihren weiteren seelsorgerischen Weg gab. Einer davon stammt aus der Lesung aus dem Buch Jesaja, Kapitel 7, Abschnitt 14: „Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben.“ Lojin und Rosh haben dieses Zeichen erkannt, als sie sich nach ihrem Philosophie- und Wirtschaftswissenschaftsstudium in Kerala zum Wechsel zur Theologie und ins rund 7.000 Kilometer entfernte Innsbruck entschlossen.

Berufung ist nie abgeschlossen

Die Offenheit für solche Zeichen ist essentiell für den Weg des Geistlichen, so Elbs – und die Bereitschaft, zu reflektieren und immer wieder dazu zu lernen. Von anderen, vom Leben, von Gott. „Berufung ist nie abgeschlossen“, richtete der Bischof seine Worte an die beiden. „Bleibt Lernende!“

Geh-hin-Kirche

Die Aufgabe des Diakons sei es, sich den Menschen zuzuwenden – sich hinabzubeugen zu ihnen, ihren Ängsten, Sorgen, Wunden. „Wenn wir auf Jesus schauen“, sagte Elbs, „war das eine seiner Grundbewegungen. Er beugte sich herab zu den Menschen, um sie aufzurichten.“ Lojin und Rosh, die sich nach ihrem Studium als Pastoralpraktikanten in die Pfarren in Hard (Lojin) und Götzis-Altach (Rosh) einbrachten, haben diese Idee bereits inhaliert: Sie wünschen sich wie Papst Franziskus eine „Geh-hin-Kirche“ – eine Kirche, die zu den Menschen geht.

Ein stimmungsvoller Gottesdienst

Dabei kommen die Menschen auch unheimlich gern zu ihnen: Die Pfarrkirche in Hard war vollbesetzt, der Chor der Gemeinde sorgte für musikalische Akzente und bei der anschließenden Agape konnten sich die beiden „Neudiakone“ vor Glückwünschen kaum retten.

Priesterweihe im Herbst

Vermutlich ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die beiden erwartet, wenn sie am 23. Oktober in ihrer Heimatdiözese in Yerapoly zu Priestern geweiht werden. Danach kehren sie für mindestens fünf Jahre ins Ländle zurück. Wie der Engel gesagt hätte.

Die vollständige Predigt von Bischof Benno Elbs gibt es zum Nachlesen. Zur Predigt »