Papst betonte in Neujahrspredigt Religionsfreiheit als "unverzichtbaren Bestandteil jedes Rechtsstaates" - Weltfriedenstag steht 2011 unter dem Titel "Religionsfreiheit - Der Weg zum Frieden"

Papst Benedikt XVI. hat in seiner Neujahrspredigt zu einem entschiedenen Eintreten gegen Intoleranz, Unterdrückung und Gewalt zu Lasten von Christen und Angehörigen anderer Religionen aufgerufen. Die Diskriminierung, unter der gegenwärtig vor allem Christen zu leiden hätten, dürfe nicht zu Mutlosigkeit und Resignation führen, sagte der Papst. Die Menschheit könne sich nicht mit der "negativen Kraft des Egoismus und der Gewalt" abfinden, welche die Zukunft ganzer Völker gefährde. Die Religionsfreiheit sei "unverzichtbarer Bestandteil jedes Rechtsstaates": Wer dieses Grundrecht verleugne, stelle zugleich die Menschenrechte insgesamt in Frage; die Religionsfreiheit sei deren "Gipfel und Zusammenfassung", erklärte Benedikt XVI. vor mehreren Tausend Gläubigen im Petersdom.

"Religionsfreiheit - Der Weg zum Frieden"

Die Welt sei weiterhin von der "Logik des Krieges" geprägt, kritisierte der Papst. Das neue Jahr beginne im Bewusstsein, dass angesichts der "tragischen Ereignisse der Geschichte" und der "Logik des Krieges", die immer noch nicht überwunden sei, nur Gott der Menschheit Hoffnung und Frieden garantieren könne. Es gelte zu Jahresbeginn auf "den Schrei" der vielen Männer, Frauen, Kinder und Alten zu hören, die Opfer von Kriegen geworden seien; diese stellten das "grauenvollste und gewalttätigste Antlitz der Geschichte" dar.

Worte allein reichten nicht aus, um ein friedliches Zusammenleben der Menschen zu gewährleisten: Es bedürfe konkreter Anstrengungen der Verantwortlichen in den verschiedenen Nationen und vor allem jedes Einzelnen in seinem Alltag, betonte Benedikt XVI.

Weltfriedenstag 1968 erstmals begangen

Der Weltfriedenstag wurde in der katholischen Kirche von Papst Paul VI. (1963-1978) eingeführt. In einer Friedensbotschaft wandte sich Paul VI. an die Regierenden in aller Welt und erklärte den 1. Jänner zum Weltfriedenstag, der 1968 zum ersten Mal begangen wurde. Die Papstbotschaft wird auf diplomatischem Wege allen Staaten zugeleitet, mit denen der Heilige Stuhl Kontakte unterhält.

 

Die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag 2011 im Wortlaut auf www.vatican.va

 

(red/kap)