Ein nicht alltägliches Jubiläum, eine volle Kirche, eine manchmal quirlige, manchmal feierliche Messe: Der vor 150 Jahren gegründete Kirchenchor von Altach sang zum Jubiläum vor dem Nikolausfest am 4. Dezember Mozarts “Pastoralmesse”.

Dirigiert wurde die Messe von Anita Flurina Ströhle, assistiert von  den Solist:innen Eva-Maria Heinzle, Britta Wagener, Clemens Breuß, André Sesgör, einem Streicherensemble und dem Organisten Christian Lebar. Schwung, Freude und  Einfühlung waen da am Werk. Bürgermeister und  Pfarrer gratulierten und dankten: Musik überhaupt und besonders ein Chor mit Männern und Frauen, alt und jung, Laien und Profis  sei ein großes Geschenk für die Gemeinde.

Gesungen wurde auch das oft ausgelassene “Credo” der Messe. Der 17-jährige Mozart geht darin fast spielerisch mit den Glaubenswahrheiten um, auf die sich das Konzil von Nicäa geeinigt hatte. Der Kreis schließt sich: Denn Nikolaus von Myra, um 400 Bischof einer kleinasiatischen Hafenstadt, ist Patron der einstigen Fährstation Altach und zwölf anderer an Gewässern und Brücken gelegener Gemeinden allein in Vorarlberg. Er war aber auch Teilnehmer des von Kaiser Konstantin verlangten Konzils und soll sich sehr für die Formel von der Gott-Gleichheit Jesu eingesetzt haben. Wie die berührenden Legenden zeigen, wohl nicht wegen Rechthaberei, sondern um der Verbindlichkeit der Lehre und des Beispiels Jesu willen.

Als Zugabe sangen die Solist:innen Michael Haydns Advent-Graduale “Prope est dominus”. Eine kleine Ausstellung im Foyer des Pfarrzentrums macht die Motive der Gründung wie heutiger Sänger:innen deutlich, Selbstverpflichtung und Freuden des Choralltags. Proben, Feste, Fahrten und Aufführungen. Den Altacher Kirchenchor haben vor Anita Ströhle,  einer gebürtigen Appenzellerin, 26 Musiker:innen geleitet, darunter in letzter Zeit Manfred Honeck, Josef Heinzle und fünf Frauen.