Von Diakon Gerold Hinteregger

Alle zwei Jahre organisieren die Ständigen Diakone eine bundesweite Tagung, die der Fortbildung, aber auch dem gegenseitigen Kennenlernen dient. Heuer war diese Tagung nach 20 Jahren wieder in Vorarlberg zu Gast. Ende Oktober trafen sich die Diakone für ein Wochenende im Bildungshaus Batschuns.

In Österreich sind mittlerweile über 600 Ständige Diakone tätig, mehr als 70 befinden sich derzeit in Ausbildung. Der Großteil der Diakone engagiert sich – oft gemeinsam mit ihren Ehefrauen – ehrenamtlich im Dienste der Kirche: in der Seelsorge in Pfarren, wo sie z.B. die Taufe spenden, Wortgottesdienste und Begräbnisgottesdienste leiten, Kranke besuchen oder Trauernde begleiten, aber auch in Krankenhäusern oder Gefängnissen. Auch in besonderen Initiativen sind Diakone tätig: ein Beispiel bei uns ist das Projekt „Tischlein deck dich“, das Diakon Elmar Stüttler ins Leben rief.

Das prekäre Verhältnis von Liturgie und Diakonie

Gemeinsam mit dem Referenten, Univ. Prof. DDr. Hermann Steinkamp aus Münster, blickten die Diakone auf ihr eigenes Wirken im Spannungsverhältnis von Liturgie und Diakonie. Im Bewusstsein vieler Christen hat die Liturgie eine Vormachtstellung gegenüber der Diakonie: „Wenn die Sonntagsmesse wegen Priestermangels auszufallen droht, entsteht Panik, wenn aber eine Gemeinde über Jahre keine diakonische Praxis entwickelt, fällt das niemandem auf!“, bemängelte der Referent. Vortrag und Diskussionen brachten wertvolle Impulse, als Diakone wieder vermehrt die Diakonie, das Handeln an den sozialen Brennpunkten, in den Blick zu nehmen und den eigenen Platz nicht nur am Altar zu suchen. Die Downloads zum Referat finden Sie rechts.

Buntes Rahmenprogramm

Im Rahmen der Tagung begrüßten neben Diözesanbischof Dr. Elmar Fischer und Generalvikar Dr. Benno Elbs auch Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber sowie die Bürgermeister von Feldkirch, Rankweil und Zwischenwasser die 140 Tagungsteilnehmer. Für gute Stimmung beim Empfang am Samstag Abend im Vinomnasaal in Rankweil sorgte der Kabarettist Markus Linder.