Wie viele Minuten wohl zusammenkämen, würde man die Bibel vorlesen? Keine Ahnung. Mit 5.000 Minuten hat das Erzdiözese München und Freising aber schon mal den Anfang gemacht - und zwar in Deutscher Gebärdensprache.

Gehörlose und schwerhörige Menschen sind oft vom "normalen" Leben ausgeschlossen. Oder zumindest nicht vollkommen integriert. Und deshalb hat die Erzdiözese München und Freising vor sieben Jahren das Projekt "Bibeltexte in Deutscher Gebärdensprache (DGS)" in Angriff genommen. Genau genommen die "Seelsorge für gehörlose, schwerhörige und taubblinde Menschen". Herausgekommen sind dabei 5.000 Minuten Bibel mit mehr als 250 Bibeltexten samt Hintergrundinfos und Kommentaren in deutscher Gebärdensprache.

250 Texte in sieben Jahren

Mit Videos zu einem Großteil der Texte der Sonn- und Feiertagslesungen biete es einen einmaligen Service für gehörlose und schwerhörige Menschen, teilte die Erzdiözese mit. Sie ermöglichen tauben und hörbehinderten Menschen eine persönliche Auseinandersetzung mit der Bibel und damit auch eine aktive Teilhabe am Glaubensleben. Im März 2014 war das erste Video online gegangen. Darin gebärdete der staatlich geprüfte und hörbehinderte Dolmetscher Kilian Knörzer Texte der Heiligen Schrift, beginnend mit einer Reihe zu den Evangelien der katholischen Leseordnung für die Sonn- und Feiertage.

Anschließend wurden Filme zu den jeweils ersten Lesungen der Sonn- und Feiertage für die drei Lesejahre erstellt sowie aufgrund des großen Zuspruchs auch zu Texten für besondere Gelegenheiten wie Taufe, Firmung, Hochzeit und Trauerfeier. Zum Projektabschluss feiert der Münchner Weihbischof Bernhard Haßlberger am 14. März in München einen Gottesdienst mit Gebärdenübersetzung.

Lust reinzuschauen? www.erzbistum-muenchen.de