Jedes Jahr wird am 20. September in vielen Ländern der Weltkindertag begangen. Er soll auf die Rechte und die Lebensumstände von den Kindern weltweit aufmerksam machen.

In vielen Ländern der Welt leben Kinder nach wie vor unter unmenschlichen Bedingungen. „6,5 Millionen Kinder sterben jährlich an Hunger, 100 bis 200 Millionen leben auf der Straße, 218 Millionen müssen arbeiten. Unzählige Male werden Kinder sexuell ausgebeutet, 121 Millionen können nicht die Schule besuchen“, so die Caritas zu den aktuellen Zahlen.

Milleniumsziel Nr. 4 wird nicht erreicht

Nach dem Report „Child Mortality – Levels and Trends 2011“, veröffentlicht von der UN Inter-agency Group for Child Mortality Estimation (IGME), UNICEF, WHO, Weltbank und UN Population Division, starben 2010 täglich fast 21.000 Kinder unter fünf Jahren . Im Jahr 1990 waren es rund 12.000 mehr. Dies entspricht einem Rückgang um 35 Prozent in zwanzig Jahren. Dennoch reicht es nicht aus, um bis 2015 die Kindersterblichkeit um zwei Drittel zu senken, wie es die internationale Gemeinschaft mit dem Millenniumsziel Nr. 4 vereinbart hat.

Auf Hilfe angewiesen

„Nur wenn wir in die am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen investieren, können wir schneller und kostenwirksamer mehr Kinderleben retten“, erklärt der UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake. Die Projekte der Caritas setzen ebenfalls dort an, wo das Leid der Kinder am größten ist. „Entsprechend dem Caritas-Auftrag – besonders den Schwächsten der Gesellschaft zu helfen – bilden Kinder einen Schwerpunkt der Auslandshilfe“, sagt Michael Zündel von der Caritas. Dabei nennt er Projekte in Äthiopien, Mosambik, Südafrika, Ecuador und Armenien, die mit Spendengeldern aus Vorarlberg unterstützt werden.

Erfolgschancen unterschiedlich

Laut UNICEF sind die Erfolge um Überlebenschancen von Kinder zu verbessern, je nach Land oder Region unterschiedlich verteilt. Besonders in afrikanischen Ländern südlich der Sahara, ist das Risiko für Kinder an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten zu sterben am höchsten. Trotz beachtlichter Fortschritte, erlebt jedes achte Kind seinen fünften Geburtstag nicht.

Lungenentzündung, Durchfall, ...

Die meisten Todesfälle bei Kindern sind auf vier Ursachen zurückzuführen: Lungenentzündung (18 Prozent), Durchfallerkrankungen (15 Prozent), Frühgeburtskomplikationen (12 Prozent) und Erstickungstod bei Geburt (9 Prozent). Jeder dritte Todesfall bei Kindern hängt mit chronischer und akuter Unterernährung zusammen. Deshalb warnt die Hilfsorganisation UNICEF vor einem weiteren Kindersterben am Horn von Afrika, wo derzeit die Dürrekatastrophe herrscht. Allein in Somalia sind 160.000 schwer mangelernährte Kinder akut bedroht.

Bessere Grundversorgung gefordert

Die Regierungen werden von UNICEF aufgefordert, sich für eine bessere Grundversorgung für die am stärksten benachteiligten Familien einzusetzen. So müssen einfache und kostengünstige Maßnahmen wie Impfungen, imprägnierte Moskitonetze oder die Ausbildung von Hebammen ausgeweitet und das Stillen von Babys gefördert werden, um das Überleben zu sichern.

Jeder kann helfen

Eine wirksame Unterstützungsform für jeden, der helfen will, sind Patenschaften. „Als Projektpate hilft man Kindern in Not verlässlich, wirksam und dauerhaft. Die Paten/innen übernehmen monatliche Kosten, etwa für Unterkunft, Essen, Schulausbildung, medizinische Versorgung, wichtige Therapien und liebevolle Betreuung für ein Kind in dem von ihnen ausgesuchten Projekt. Sie entscheiden selbst, welches Ihnen besonders am Herzen liegt und helfen, solange sie können oder wollen“, erklärt Michael Zündel für Interessierte.

INFORMATIONEN

www.patenschaften.at

www.caritas-vorarlberg.at.