17 neue, wenn auch nicht immer ganz "junge" Kardinäle wurden vergangenes Wochenende in einer feierlichen Messe in Rom von Papst Franziskus ernannt. Mit dabei waren zahlreiche kirchliche Würdenträger und Gläubige sowie der emeritierte Papst Benedikt XVI.

Ein beeindruckender Anblick bot sich vergangenes Wochenende, als eine feierliche Prozession mit den Würdenträgern in den Petersdom einzog. Unter den neuen Kardinälen sind fünf Europäer, vier Nordamerikaner, zwei Südamerikaner, drei Afrikaner, zwei Asiaten und ein Ozeanier. Der Vatikanbotschafter in Syrien, Mario Zenari, war der erste, der vor Papst Franziskus kniete und den viereckigen, scharlachroten Kardinalshut aufgesetzt bekam. Im Petersdom unterstrich leise Orgelmusik den feierlichen Moment, Papst Franziskus streifte Zenari den Kardinalsring an den Finger, dann umarmten sich beide herzlich.

228 Mitglieder

Mit dem Konsistorium am Samstag im Vatikan gehören dem Kardinalskollegium insgesamt 228 Mitglieder an. Davon sind 121 unter 80 Jahre alt und somit zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt. Von den Neuernannten stammen fünf aus Ländern, die noch nie einen Kardinal gestellt haben: Bangladesch, Papua-Neuguinea, Malaysia, Zentralafrikanische Republik und Lesotho. Beobachter werten die Auswahl des Papstes als weiteren Beleg für seine Politik, die Ränder der Weltkirche zu stärken.

Vielfalt- auch unter den Kardinälen

Franziskus jedenfalls nutzte seine Predigt, um deutlich für Vielfalt zu werben: "Wir kommen aus fernen Ländern, haben unterschiedliche Bräuche, Hautfarben, Sprachen und gesellschaftliche Stellungen; wir haben unterschiedliche Denkweisen und feiern sogar den Glauben in verschiedenen Riten. Und nichts von alledem macht uns zu Feinden, im Gegenteil, es ist einer unserer größten Reichtümer." Der Papst prangerte auch eine zunehmende Gleichgültigkeit an. In der heutigen Zeit lebten "Polarisierung und die Ausschließung als einzige Möglichkeit zur Lösung von Konflikten seuchenartig wieder auf". Die "Seuche der Feindschaft und Gewalt" breite sich auch angesichts zunehmender Gleichgültigkeit immer weiter aus.

Am Ende der feierlichen Messe besuchten Papst Franziskus und die neuen Kardinäle den emeritierten Papst Benedikt XVI. im Kloster „Mater Ecclesiae“ im Vatikan, in dem Josef Ratzinger lebt. (red/kathpress)