Ein neuer Glockenstuhl für Sibratsgfäll

Turmgeschichten

Im Jahr 1815 wurde der Turm der Pfarrkirche Sibratsgfäll neu erbaut und einige - wahrscheinlich bereits vorhandene Glocken - in den Turm gehängt. 1876 wurde der Turm um einige Meter erhöht und eine neue, hölzerne Glockenstube aufgesetzt. Zugleich wurde ein neues Geläute von der Firma Graßmayr aus Feldkirch bestellt, das aus vier Glocken bestand. Gut zwanzig Jahre später - 1894 - musste die hölzerne Glockenstube aufgemauert werden, da die hölzerne Glockenstube der Witterung nicht standhalten konnte. Neue Geläute mussten jeweils nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg angeschafft werden: 1923 von der Firma Ulrich aus Kempten und 1949 von der Firma Oberascher aus Salzburg.

Bauliche Gegebenheiten - statische Probleme

Durch die Baugeschichte des Turmes ergab sich die Situation, dass rund um einen bestehenden Glockenstuhl das Mauerwerk angebracht wurde. Dadurch steht der Glockenstuhl nicht - wie es für den Turm gut wäre - frei im Raum, sondern gibt die Schwingungen der Glocken direkt an die Mauer ab. So kommt es langfristig zu Schäden im Turm. Um dies zu vermeiden, hat sich die Pfarre entschlossen, einen neuen Glockenstuhl zu errichten, der den Turm entlasten soll. 

Zimmermannsarbeit

Glockenstühle werden, so wie seit Jahrhunderten, aus Holz gefertigt. Holz hat gute Materialeigenschaften: Es absorbiert Schwingungen, es gibt nach und es hat bei entsprechendem Witterungsschutz eine sehr hohe Lebensdauer. Die Fertigung eines Glockenstuhls ist eine Zimmermannsarbeit, die sozusagen die Königsdisziplin dieses Handwerks darstellt. Ein Glockenstuhl ist eine Konstruktion, die nicht nur statischen Anforderungen gerecht werden muss, sondern auch schwingungsdynamischen Ansprüchen genügen muss. 

Durchführung der Arbeiten

Die Arbeiten im Turm der Pfarrkirche Sibratsgfäll werden noch im Jahr 2014 durchgeführt, sodass im Herbst die Glocken wieder in ihrer gesamten Schönheit erklingen können.