Über Geld spricht man bekanntlich nicht - zumindest wenn man genug davon hat. Genau das ist aber der springende Punkt beim "Equal Pay Day", an dem vor allem das Frauennetzwerk Business and Professional Women (BPW) auf die weiterhin bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern aufmerksam macht. Deren Einkommen liegt nämlich 21,26 Prozent unter dem der Männer - und damit arbeiten sie für das gleiche Gehalt 55 Tage länger.

"Equal Pay is more than equal salary" ist groß auf der Homepage des überparteilichen internationalen Frauennetzwerks BPW (Business and Professional Women) zu lesen. Das Thema? Chancengleichheit und Einkommensschere am Equal Pay Day EPD (Tag der Einkommensgleiche). 

Heuer: der 19. März
Der Equal Pay Day macht deutlich wie viele Tage Frauen zusätzlich arbeiten müssen, um jenen Betrag zu verdienen, den Männer bereits am Ende des Vorjahres in der Tasche hatten. Da Frauen in Österreich 21,26 Prozent weniger verdienen als Männer, müssen sie auch 21,26 Prozent oder 55 Tage länger arbeiten. Daher fällt der Equal Pay Day 2014 auf den 19. März. Genaueres erfahren Sie hier

55 Tage mehr arbeiten
Der Berechnung der BPW liegen die statistischen Daten aus dem Rechnungshofbericht über die Einkommen 2012 zugrunde. Während bei Beamtinnen ein Einkommensnachteil von 7,26 Prozent oder 4.000 Euro zu verzeichnen ist, kommen Angestellte auf eine Differenz von 37,34 Prozent oder knapp 19.000 Euro. Im Durchschnitt ergibt das eine Prozentzahl von 21,26, die Frauen weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Bei einer Basis von 260 Arbeitstagen im Jahr, abzüglich des 6. Jänner als Feiertag ergeben sich aus den 21,26% insgesamt 55 Arbeitstage, die Frauen länger arbeiten müssen als Männer.

Es schaut im Kalender besser aus, als es ist
Zahlen, die eigentlich für sich sprechen. Aber sie müssen eben auch kommuniziert werden. Und deshalb lassen die Vertreterinnen von BPW nicht locker. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" wurde bereits 1930 bei der Gründung des Frauennetzwerkes als eine der zentralen Forderungen formuliert. Bis heute hat sich an den ungleichen Gehältern nur wenig geändert. Aus diesem Grund brachte BPW Austria im Jahr 2009 die Initiative Equal Pay Day nach Österreich. Und auch wenn der Equal Pay Day im Vorjahr am 4. April begangen wurde, hält BPW-Präsidentin Christa Kirchmair gleich fest:   "Es schaut am Kalender besser aus, als es tatsächlich ist prozentuell betrachtet. Die einzelnen Berufsgruppen sind sehr unterschiedlich, bei den Beamtinnen hat es sich verbessert, bei den Privatangestellten nicht."

Die Berechnung des EPD
Die Zahlen basieren auf dem Bericht des Rechnungshofes, Reihe Einkommen 2012/1, S. 175. Berücksichtigt sind Vollzeitgehälter und enthalten sind alle Berufsgruppen, gerechnet wird mit dem Mittelwert. Es gibt derzeit keinen berechneten Wert, der die Differenz in der Bezahlung von gleicher und gleichwertiger Arbeit ausweist. Alle diesbezüglichen Werte basieren auf Schätzungen oder Umfragen. Sie reichen von 12,6 % vom WIFO 2010 bis zu 46% World Economic Forum 2011.