Gedanken von Frauereferentin Friederike Winsauer zum Muttertag

An einem bestimmten Tag im Jahr werden die Mütter gefeiert und ihr Einsatz wird mit Gedichten, Gebasteltem, Blumen und anderen Geschenken belohnt: der Muttertag, ein jährlich wiederkehrendes verlogenes Ritual zugunsten des Blumenhandels und der Wirtschaft. Was also sollen wir tun mit dem Muttertag?

Ich stelle mal alle Wünsche, nachdem dieser Tag ja auch als ein Tag der Wünsche gefeiert wird, die ich als Frau und Mutter habe, dar. Die Erfüllung dieser Wünsche würde zeigen, wie ernst es mit dem Ehren der Mutter-Arbeit gemeint ist:

_Gleichberechtigung auf allen Gebieten und zwar wirkliche Gleichberechtigung, nicht nur Bekundigungen.
_Nicht überall eine 30%ige Forderung, sondern real 50 / 50% auch in Politik, Wirtschaft und Kirche.
_Qualitätsvolle flächendeckende Ganztageskinderbetreuungsangebote.
_Verantwortungsvolle Väter, die ihre Vaterrolle ernst nehmen.
_Diskriminierungsstopp für Frauen auf der ganzen Welt.
_Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
_Anerkennung aller sozialen Arbeit und Ehrenamtsarbeit, wir brauchen neue Care-arbeit.
_Verbot von Zwangsprostitution mit Bestrafung der Freier.
_Verbot von sexistischer Werbung.
_Bedingungsloses Grundeinkommen, so dass Frauen und Mütter nicht in die Armut rutschen.
_Kein Missbrauch der Mutterideologie von Institutionen und der Politik.
_gleiche Bildungschancen für alle Kinder.
_Achtung und Ehrung alter Frauen.

Sie stellen schnell fest, wenn Mütter wirklich ernst genommen werden, müssen wir die Frauenrechte weltweit stärken und die Kinderrechte in den Mittelpunkt stellen. Wenn also an der Erfüllung all dieser Wünsche gearbeitet wird, kann ich als Frau und Mutter einen Muttertag ernst nehmen. Ansonsten bleibt es billiger Kommerz. Der Artikel im Grundgesetz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ muss für die Frauen im gleichen Masse gelten.