von Petra Steinmair-Pösel

„Deine Welt wird froh und glücklich, wenn du du bist.“ Tröstlich ist diese Zusage, die mir da ganz unerwartet eines nebeligen Herbstmorgens entgegenkommt. Zwei Zeilen, aufgedruckt an den Anhänger eines Teepäckchens. Ich gestehe ich mag solche kleinen Impulse. Und staune nicht selten darüber, wie passend sie in mein Leben „hereinschneien“. Fast so, als hätte sie ein unsichtbarer Regisseur für mich bereitgelegt.

„Wenn du du bist“ – das klingt so einfach. Und doch: Wie oft traue ich mich nicht, ganz ich zu sein, weil ich fürchte, die Menschen um mich herum könnten mich dann nicht mehr mögen. Wie oft erfülle ich nur eine vorgegebene Rolle, weil das von mir erwartet wird? Wie oft mute ich mir zu viel, traue ich mir zu wenig zu? Manchmal spüre ich kaum noch, wer ich in all dem wirklich bin.

Die Zusage auf dem Teepäckchen. Sie enthält eine tiefe spirituelle Einsicht für jeden Menschen: Du bist geschaffen als ein Abbild Gottes, so wie du bist – und das vor jeder Leistung und in aller Schuld. Ganz tief verborgen in dir ist dieser göttliche Funke, den niemand zerstören, den keiner auslöschen kann. Du kannst ihn vergessen, kannst ihn mit viel Ballast zudecken. Oder du kannst den Kontakt zu ihm suchen, kannst ihn nähren und pflegen. Dann wird er dein Leben warm und hell machen. Und du wirst immer mehr zu der / dem, die / der du von deinem innersten Kern her bist. Und wie von selbst wird deine Welt – selbst in schwierigen Situationen und im Leid – froh und glücklich, weil du du bist.