von Edith Burger

Die kleine, knapp ein Jahr alte Salome wagt sich mit vorsichtigen, wackeligen Schritten über die am bodenliegenden Zettel, auf denen an die 50 Frauen ihre derzeitige Befindlichkeit zur Kirche beschrieben hatten. Hier paart sich „ohnmächtig“ mit „vertraut“, „ambivalent“ mit „nicht gut“ und „sehnsuchtsvoll“ mit „gebraucht“.

Salome nähert sich der brennenden Kerze. Als sie nahe genug steht, bläst sie zaghaft. Die Flamme erzittert nicht einmal. Dann stärker und die Flamme flackert. Schließlich mit aller Kraft, entschlossen und mutig. Die Flamme erlischt. Ob des Erfolges erstrahlt ein Licht in den Augen des kleinen Mädchens.

Für mich als Teilnehmerin an dem von Frauenreferat und der Frauenkommission initiierten Treffen für an der Kirche interessierte Frauen ein Bild ins entschiedene Tun zu gehen. Mir in der jeweiligen Situation zu überlegen: Was ist jetzt richtig zu tun? Mitzuarbeiten oder in den Konflikt zu gehen? Immer getragen von einem nährenden Boden, dem Kern christlicher Botschaft: der Einladung Gottes zur Bindung - ich bin gebunden, gehalten über den Tod hinaus - und der Zusage Jesu, dass wir weniger Angst haben müssen „Fürchtet Euch nicht!“ Ins Tun gehen gebunden und mutig!