von Petra Steinmair-Pösel

Superklug, superdünn, supersexy – so beschrieb die Soziologin Edit Schlaffer kürzlich das gesellschaftlich dominante Idealbild von Frauen und Mädchen. Und zeigte auf, wie intensiv gerade für Frauen die Suche nach Liebe und die Sucht nach Schönheit miteinander verflochten sind. Eine Art „magisches Denken“ lasse Frauen vermuten, dass sie durch eine perfekte Erscheinung – oder richtiger: über diesen äußerlichen Umweg – einen liebevollen Partner finden könnten.

Erstaunlich dabei: Was sich in Bezug auf Schönheit und Körperbilder abspielt, hat nichts mit Intellektualität zu tun. Frauen  haben in den letzten Jahrzehnten einen unglaublichen Weg zurückgelegt und sind – was Aus- und Persönlichkeitsbildung betrifft – den Männern inzwischen oft weit voraus. Doch wie auf- und abgeklärt wir auch sein mögen: wir alle tragen ein konfuses Bild von Weiblichkeit in uns, das wir nicht einfach ablegen können. Zu stark wirkt der Einfluss medialer Bilder auf unser Unterbewusstsein.

Wir wissen, dass Barbie, würde sie uns in Lebensgröße entgegenkommen, mit ihrem langweilig starren Gesicht, ihrer überdimensionalen Brust und ihrer viel zu geringen Standfestigkeit uns eher erschrecken würde. Auch sind die retuschierten Bilder der Hochglanzmagazine und Plakate fern jeder Realität. Das Problem zu erkennen und zu beschreiben ist das eine – bis wir es gelöst haben, wird es dauern. Vor allem eines müssen wir gewinnen: den Sinn für die Schönheit und Einzigartigkeit jeder Frau.