Winsauer Friedrike von Friederike Winsauer

Geht man heute in ein Café, ins Kino, fährt Bus, trifft Freundinnen, alle haben ein Thema: die Silvesternacht in Köln und die Frage der Flüchtlinge. Um es gleich klarzustellen: (sexuelle) Gewalt gegen uns Frauen ist mit nichts entschuldbar, sie ist strafbar und gehört strafrechtlich mit den passenden Mitteln geahndet, egal von wem diese auch immer ausgeübt wird.

Und dazu gehört auch und vor allem, dass wir Frauen uns und alle Männer, die sich jetzt plötzlich auf die Gleichberechtigung und die Unantastbarkeit  der Würde der Frauen berufen, sich wehren, wenn Witze unter der Gürtellinie zum scheinbar guten Ton gehören. Dass wir nicht als hysterische Feministinnen abgetan werden, wenn wir Anzüglichkeiten und Anmache zurückweisen, wenn bei häuslicher Gewalt weggesehen wird, wenn weltweit Geburten von Jungen bevorzugt und die Mädchen abgetrieben werden, wenn Gleichberechtigung auf dem Papier nicht in die Umsetzung kommt, etc…

Wir alle gemeinsam müssen eine sichtbare Kultur des Respekts der Freiheit der Frauen etablieren. Wir Frauen müssen lernen, uns zu wehren und verstärkt unseren Raum einzunehmen, unsere Rechte zu verteidigen und die Welt so zu träumen und gestalten, wie wir sie haben wollen. Wir wollen jederzeit gehört und ernst genommen werden. Und Männer aus allen Kulturkreisen müssen endlich lernen: „Ein Nein ist ein Nein.“