Eigentlich müssten es ja 365 Tage gegen Gewalt sein - um wachzurütteln und zu informieren genügen für den Anfang aber auch die 16 Tage zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Ziel ist es, auf das Recht von Frauen auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen. Denn Menschenrechte sind Frauenrechte und Frauenrechte sind Menschenrechte.

Trauriger Auftakt der 16 Tage gegen Gewalt bildet der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Traurig deshalb, weil der Tag an die  Ermordung der Schwestern Mirabal erinnert. Die drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal waren dominikanische Regimegegnerinnen, die sich der Bewegung „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“ angeschlossen  hatten. Nach mehreren Verhaftungen, monatelanger Verfolgung und Folter wurden die drei 1960 durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo in der Dominikanischen Republik verschleppt und schließlich brutal ermordet.

Tag gegen Gewalt an Frauen
Auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen in Bogotá in Kolumbien im Jahr 1981 würdigten die Teilnehmerinnen diese Frauen und riefen das Todesdatum der drei Frauen zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt. Thema des Gedenktags ist die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen. Und das Feld ist (leider) weit:  Zwangsprostitution, Sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, Häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut, Femizid sind nur einige der Brennpunkte.

Seit 1991 bringt das amerikanische Centre for Women’s Global Leadership die Kampagne "16 Days of activism against Gender Violence" auf den Weg. Inzwischen liegt die internationale Beteiligung bei über 800 Organisationen und rund 90 verschiedenen Ländern.

Gewalt wird tabuisiert und marginalisiert
Dafür, mehr Augenmerk auf die Opfer des internationalen Menschenhandels zu legen, hat sich die Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) ausgesprochen. 70 Prozent davon sind  nämlich Frauen. Diese "moderne Sklaverei" konkretisiere sich für zwei Drittel der Betroffenen in Europa in sexueller Ausbeutung.  Im Ansteigen begriffen seien aber auch Zwangsarbeit, Zwangsehen und Schuldknechtschaft. Bewusstseinsarbeit sei "nötiger denn je", so die kfbö-Vorsitzende Barbara Haas, "denn immer noch wird Gewalt gegen Frauen tabuisiert und marginalisiert."

Gerade beim Menschenhandel ortet die kfbö-Vorsitzende "Blindheit" weiter Teile der Bevölkerung. Dabei seien laut Bundeskriminalamt in Österreich seit 2004, als die "Task Force Menschenhandel" gegründet wurde, 1.131 Opfer von Menschenhändlern in Strafprozessen erfasst worden. Die Katholische Frauenbewegung rief dazu auf, verstärkt gegen diese Form der Menschenrechtsverletzung aufzutreten. (red/kathpress)