von Petra Steinmair-Pösel

... manchmal
dringt etwas ein
wie Licht,
berührt mich Wärme,
und ich tauche ein
in ein Meer von Trost.
Kein Fragen mehr,
das mich aufzehrt.
Du bist da,
das ist genug.

Festhalten möchte ich
solche Augenblicke,
aber es gibt kein Haben.
Schon verdichtet sich wieder die Wolke
bis hin zur Undurchdringlichkeit.
Genug,
dass der Widerschein
des Ewigen
mich gestreift hat;
ich bin getröstet,
unter meiner Last
erstarkt,
und im Dunkeln
singe ich dir
ein Lied.

Sabine Naegeli

***

Manchmal erfährt die Zeit des Wartens im Dunkel eine Gnadenunterbrechung: wie eine Tür, die sich einen Spalt breit öffnet und für einen Augenblick Licht und Wärme einlässt. Das sind Momente, in denen Zeit und Raum versinken - vollkommenes Gegenwärtigsein.

Auch wenn sich diese Momente nicht festhalten lassen: schon die Ahnung des Bleibenden, des Ewigen, die uns gestreift hat, lässt neue Hoffnung aufblühen - und die Zeit des Wartens geduldig ertragen, hinter dem dunklen Schleier, der noch über dem Kommenden liegt.