MMag. Andreas Weber, Direktor der Finanzkammer


Es gibt viele Gründe, weshalb wir diese Baubroschüre erarbeitet haben. Ich denke, es geht bei den kirchlichen Bauvorhaben, die Jahr für Jahr in unserer Diözese realisiert werden, um einiges!

In erster Linie geht es, wie  Bischof Benno Elbs in seinen  Grußworten zur dieser Broschüre betont, nicht nur um das Bauen. Es geht um Gott. Ihn loben  wir in unseren Kirchen und Kapellen, um Ihn geht es, wenn wir im Pfarrsaal zusammenkommen, um unseren Glauben geht es, wenn wir im Pfarrhof den Pfarrer, die Pastoralassistentin oder Pfarrsekretärin aufsuchen. Dieser Blickwinkel sollte uns bei jedem Bauvorhaben leiten.

Sieben bis acht Millionen Euro

Es geht aber auch um einiges, wenn wir das  Bauvolumen betrachten: jährlich investieren wir als Kirche in Vorarlberg rund sieben bis acht Millionen Euro und sind damit ein wichtiger Faktor am Vorarlberger Bau.

Gebaut wird heute vor allem in den Pfarren, aber auch die Ordensgemeinschaften renovieren und adaptieren ihre Klöster, private Initiativen kümmern sich um Kapellen, dort und da bauen kirchliche Einrichtungen (Arbogast, Caritas, Marianum).

Sieben bis acht Millionen Euro, damit sind wir für die heimischen Baufirmen und Gewerbetreibenden oft ein wichtiger Partner, zumal gut 90% der Aufträge an heimische Betriebe vergeben werden können. Nur bei besonderen Renovierungsthemen sind bewährte Restauratoren von außerhalb am Werk.

Sieben bis acht Mio. Euro, damit müssen wir auch sorgsam und effizient umgehen. Immerhin kommt der wesentliche Teil davon von Spendern aus den Pfarren, von den Kirchenbeitragszahlern Vorarlbergs, von Privaten, die oft großzügig „ihre Kirche“ unterstützen, aber auch von Bund, Land und den Gemeinden, die hier nach ihren Möglichkeiten wichtige finanzielle Beiträge leisten und damit zeigen, dass ihnen das kirchliche Bauen ein Anliegen ist.

Sieben bis acht Mio. Euro, da ist es auch gut, wenn die Zusammenarbeit möglichst reibungslos klappt, wenn die Abläufe klar sind, wenn effizient gehandelt werden kann und so vieles gewonnen wird.

Dichtes Netzwerk

Wenn wir aber vom kirchlichen Bauen sprechen, dann geht es vor allem auch um die Menschen, die sich hier engagieren – viele von ihnen ehrenamtlich.   Mit der Baubroschüre wollen wir einen Beitrag leisten, dass die von Menschen  in ein Projekt investierte Zeit auch gut genutzt werden kann. Ich denke da an die Pfarrkirchenräte, die „pastoralen“ Menschen der Pfarre, die verschiedenen Bereiche der Diözese, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bundesdenkmalamt und viele mehr.

Welche Ziele möchten wir mit der Baubroschüre erreichen?
Wir, damit meine ich alle Hauptamtlichen der Diözese, die mit Ihnen in der Pfarre die Bauvorhaben umsetzen dürfen, schätzen sehr das große Engagement und die Kompetenz, denen wir in den Pfarren regelmäßig begegnen. Dies wollen und können wir nicht ersetzen, und es ist wohl auch gut, dass jede Pfarre „ihren“ Weg bei der Entwicklung und Umsetzung eines Bauvorhabens geht. Vieles können wir aber nur gemeinsam bewältigen.


Wir wollen mit unserer Baubroschüre Unterstützung anbieten, damit

  • wiederkehrende Abläufe effizient gestaltet werden und so die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner transparent und nachvollziehbar ist.
  •  durch entsprechende Informationen über die verschiedenen Aufgaben und Verantwortungen der Respekt und die Wertschätzung  füreinander wachsen.
  • das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden muss und die Erfahrungen in verschiedenen Phasen des Bauens miteinander geteilt werden.
  • wir alle aus Fehlern lernen und sie möglichst vermeiden können.

 

Klare Abläufe und gute Tipps

Bauen ist anstrengend, erfordert Zeit und Geduld, es gibt Diskussionen und vielleicht Auseinandersetzungen, es gibt Tiefs und Hochs, bis endlich ein schönes Eröffnungsfest gefeiert werden kann. Wir wollen mit unserer Broschüre auch ein wenig dazu beitragen, dass das Bauen Freude machen kann: durch klare Abläufe, durch gute Tipps und Ideen, durch Arbeitserleichterungen, durch Verständnis für andere Aufgaben, durch Hintergrundinformationen.

Ihnen wünsche ich, dass das Lesen  und Studieren dieser Broschüre Ihnen zum nötigen Überblick verhilft und Sie zu vielen interessanten Auseinandersetzungen mit dem Thema Bauen führt. Ich freue mich schon auf das nächste Bauvorhaben mit Ihrer Pfarre!