Das Fest der Feste für Christen und Christinnen ist Ostern. »Wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos«, schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth (1.Kor 5, 17a).

Hochfest der Auferstehung des Herrn

Das Osterfest wurde seit dem vierten Jahrhundert vom Gründonnerstagabend bis zum Ostersonntag als ein einziges drei Tage umfassendes Pessach gefeiert. Diese heiligen drei Tage umfassen heute die Zeit vom Abend des Gründonnerstags (denn nach jüdisch-antiker Vorstellung begann der Tag mit dem Vorabend) bis zum frühen Morgen des Ostersonntags.

Osterfeuer

khg-regensburg.deDie zentrale Feier ist der Gottesdienst in der Osternacht. Er greift mit dem Osterfeuer vor der Kirche und dem anschließenden Beten und Hören der biblischen Texte in der Kirche wieder die ursprüngliche Form der Nachtwache auf. Ausgehend von der Osterkerze, dem Symbol des Auferstandenen, wird das Licht zu Beginn in den dunklen Kirchenraum getragen und ausgeteilt. Ein außergewöhnlich schönes, poetisches Lied nach seinem lateinischen Anfangswort »Exsultet« (lat.: jauchzt, frohlocket) genannt besingt das Lob dieser Kerze.
Aus der Dunkelheit heraus verwandelt uns Gott ins Licht. Wir Menschen bleiben nicht im Tod, sondern gehen ins Licht. Am Licht der Osterkerze ist das Licht deiner Taufkerze entzündet worden. In jedem von uns wohnt dieses Licht Gottes.

Alpha und Omega

Lawrence OP / flickr.comDie Osterkerze trägt den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, Alpha und Omega, und die aktuelle Jahreszahl: Christus ist Anfang und Ende, Herr von Schöpfung und Zeit. Er ist das Heil der Welt und der Zeiten. Deshalb bietet der Wortgottesdienst der Osternacht bis zu neun Lesungen, die die gesamte Geschichte des Heils umfassen von der Erschaffung der Welt über die Befreiung des Gottesvolkes aus der ägyptischen Knechtschaft bis zum Evangelium der Auferstehung.

Fest der Taufe

TaufbeckenUm auch den TaufbewerberInnen die Möglichkeit zu geben, an der zentralen Eucharistiefeier des Kirchenjahres teilzuhaben, kam es gegen Ende des dritten Jahrhunderts zur Taufspendung in der Osternacht. Bis heute ist dies ein eindrucksvoller Tauftermin. In jedem Fall aber wird in der Osternacht das Taufwasser geweiht, indem die brennende Osterkerze in das Wasser hineingesenkt wird: Die Rettung durch die Taufe hat ihren Grund in der Auferstehung Christi. Alle Mitfeiernden erneuern in der Osternacht ihr Taufversprechen.

Die Eucharistiefeier der Osternacht wird geprägt durch den Ruf des »Halleluja« (hebräisch: Preiset Gott), mit dem die Menschen schließlich auch entlassen werden.

Sonntag für Sonntag

Am ersten Tag der Woche entdeckten die Jüngerinnen Jesu das leere Grab und bekamen eine erste Ahnung von der Auferstehung, die sich später festigte. So wurde der erste Tag der Woche, der Sonntag, als Oster Gedenktag der geheiligte Tag der Woche. Jeder Sonntag erinnert an die Auferstehung Jesu, ist ein kleines Osterfest.

(Text aus dem Osterheft der Serie "Familien feiern Kirchenjahr")

Bild Osterkerze: OP Lawrence / flickr.com
Bild Taufbecken: Maik Maid / flickr.com