Asche ist das zentrale Symbol am Beginn der Fastenzeit. "Alles wandelt sich - so sollst auch du dich stets wandeln und wachsen, und Gott möge dich dabei segnen"

Alte Wege verlassen - Neues wagen

"Ich wünche dir, dass dir der Engel der Demut den Mut schenkt, dich in deiner Erdhaftigkeit und Menschlichkeit anzunehmen und zu lieben" (AAschenkreuznselm Grün)

Wir sind "aus Erde gemacht". Wenn wir dies ernst nehmen, können wir unsere Aufmerksamkeit dem Hier und Jetzt jedes Tages hingeben. Das Aschenkreuz am Aschermittwoch lädt uns ein, sich seiner Beziehung zur Schöpfung wieder bewusst zu werden und sie in ihrer Vielgestaltigkeit zu leben - in Bezug auf mich selbst, andere, die Natur und Gott, den Schöpfer alles Seins.

Damit Neues Raum hat, muss Altes weichen. Zeichen dafür ist das Aschenkreuz, das wir im Gottesdienst am Aschermittwoch empfangen. Um Asche zu erhalten, wird etwas Dürres, Abgestorbenes verbrannt. Daraus entsteht Neues, Fspross auf ast2ruchtbringendes, das als Dünger verwendet werden kann. "Kehrt um zu mir" heißt es in der Bibel (Joel 2,12 - Tageslesung am Aschermittwoch). Es ist die Einladung, sich selbst besser anzunehmen mit seinen Stärken und Fähigkeiten, seinen Schwächen und Grenzen, mit seiner Vergangenheit und Geschichte.

Die innere Einstellung zählt
Im Evangelium vom Aschermittwoch (Mt. 6, 1-6. 16-18) wird dem Leser klar und deutlich vermittelt: Gott gefällt nicht, wer um des Ansehens und der äußerlichen Pflichterfüllung willen handelt. Gott wünscht sich von uns ein durch innere Einstellung geleitetes Handeln. Wer Almosen gibt und fastet, um bei den anderen Ansehen zu ernten, hat seinen Lohn bereits erhalten.
Wer hingegen aus innerer Überzeugung, ohne großes Aufsehen handelt, wird von Gott belohnt. Sehr drastisch wird dies beim Propheten Joel (2, 12-18) ausgedrückt. Nicht nur für die Außenwelt soll Pflichterfüllung gezeigt werden – im alttestamentlichen Bild vom Kleiderzerreißen ausgedrückt – sondern Gott will eine tiefere Einstellung, im Herzen der Menschen.

Hier wird ein sehr starkes Bild verwendet, nämlich das Herz zerreißen. Dies meint nichts Selbstzerstörerisches, sondern will dem Leser ganz eindringlich sagen: Auf die Einstellung in deinem Herzen kommt es an!
Der Vergleich der beiden biblischen Texte zum Aschermittwoch kann als Impuls für persönliches Nachdenken in der Fastenzeit, als Gedanke im Gottesdienst oder Anstoß für eine Diskussion in der Bibelrunde dienen.

Impuls:
Eine (schon etwas ältere) Predigt von Pfr. Klaus Bissinger zum Aschermittwoch.