"Wer Bäume pflanzt in dem Wissen, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen“, schreibt Rabindranath Tagore. Der 25. April ist der internationale Tag des Baumes.

Das Erste Testament nennt verschiedene Waldbäume: Eichen, Zypressen, Tamarisken, Tannen, Zedern, Mandelbäume, Akazien oder auch Pappeln. Die Menschen fürchteten sich damals vor den unwegsamen Wälder mit den gefährlichen Bären und Löwen darin und uns so wurde der  Wald möglichst gemieden. „Der Wald verschlang an jenem Tag mehr Krieger als das Schwert“, heißt es zum Beispiel in 2 Sam 18,8.

Gleichzeitig ist das Erste Testament voller Lob für Gottes Schöpfung und den Wald. Und alle Bäume sollen mitjubeln: „Jubeln sollen alle Bäume des Waldes vor dem HERRN, wenn er kommt“ (Ps 96,12-13a).
Oder Jesaja 44,23: „Brecht in Jubel aus, ihr Berge, ihr Wälder mit all euren Bäumen! Denn der HERR hat Jakob erlöst und Israel bewiesen, wie herrlich er ist.“ Das große Loblied auf den Schöpfer – Psalm 104 – erwähnt in Vers 16, dass Gott die Zedern des Libanon selbst gepflanzt hat.

Im ersten Schöpfungslied spricht Gott am dritten Tag, das Land solle Bäume hervorbringen. So wird die Erde zur ersten Mitschöpferin Gottes und bringt junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sieht, dass es gut ist (vgl. Gen 1, 11-12). Im zweiten Schöpfungslied lässt Gott „aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten“ (Gen 2,8).

Der Schatten der Bäume ist ein Friedenszeichen. Im großen Friedenstraum des Propheten Micha "Schwerter zu Pflugscharen" heißt es: "Und ein jeder sitzt unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum und niemand schreckt ihn auf" Micha 4,4.

Papst Franziskus ladet alle Menschen guten Willens ein, vereint und mit gemeinsamen Kräften zum Wohle der Schöpfung und der Menschen zu handeln: „Die dringende Herausforderung, unser gemeinsames Haus zu schützen, schließt die Sorge ein, die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen“ (Laudato si‘ 13).

Die Klimaerwärmung kommt rasch und unaufhaltsam auf uns zu. Mit Gottes Hilfe schaffen wir es vielleicht, die Erwärmung bis 2050 auf zwei Grad Celsius zu verlangsamen. Für Vorarlberg hat der Klimawandel zur Folge, dass wir deutlich mehr Hitzetage – mit den dazugehörende Kreislauferkrankungen – und deutlich mehr Starkregentage - mit den dazugehörenden Überschwemmungen - haben werden. Experten raten daher: Pflanzt Bäume! Sie spenden uns wohltuenden Schatten und zahlreichen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Gleichzeitig reinigen sie unsere Luft und sorgen nach einem Starkregen für Entwässerung. Pflanzt Bäume! Auch wenn Ihr wisst, dass Ihr niemals in ihrem Schatten sitzen werdet!

In Privatgärten, auf öffentlichen Plätzen, vor und neben Kirchen und Pfarrhöfen, aber auch auf Friedhöfen  - Wir sollten vermehrt Bäume pflanzen! Bekanntlich haben wir diese Erde von unseren Kindern nur geliehen. Unsere Kinder und Enkelkinder werden - wenn wir im Schatten himmlischer Gärten liegen – dankbar sein über jeden Baum, den wir heute für sie pflanzen.