Spätestens 2021 haben uns die Überschwemmungskatastrophen in Mitteleuropa sehr deutlich vor Augen geführt, dass der Klimawandel auch uns sehr unmittelbar betrifft und dass die Art und Weise, wo und wie wir unsere Städte und Gemeinden gestalten, einen Anteil daran hat.

Wussten Sie, dass...

• heute, Schätzungen zufolge, mehr als eine Milliarde Menschen in rund 200.000 Slums weltweit wohnen, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern und oft ohne Strom und sauberes Wasser?
• in Österreich täglich 11,5 Hektar Äcker und Wiesen verbaut werden (entspricht ca. 16 Fußballfeldern)? Österreich verliert somit jährlich 0,5 % seiner Agrarfläche. Wenn wir so weitermachen, gibt es in 200 Jahren so gut wie keine Agrarflächen mehr. Dafür haben wir mit 1,67 m² die höchste Supermarktfläche pro Kopf und mit 15 Metern pro Kopf eines der dichtesten Straßennetze Europas (Deutschland 7,9 Meter, Schweiz 8,1).
• 2019 alle Menschen weltweit über 53 Millionen Tonnen Elektroschrott, bestehend aus alten Handys, PCs, Kühlschränken oder Fotovoltaikanlagen verursacht haben und weniger als ein Fünftel davon eingesammelt und recyelt wurde? Obwohl sie wertvolle Materialien wie Gold, Silber, Eisen und seltene Erden im Wert von geschätzten 57 Milliarden Dollar enthalten. Stattdessen landen sie im Restmüll oder auf illegalen Wegen auf Müllhalden und wilden Deponien in Osteuropa, Asien und Afrika. Dort werden sie dann häufig auseinandergenommen und verbrannt – und zwar mit bloßen Händen, ohne jegliche Arbeitsschutzmaßnahmen. Letzteres ist für die Gesundheit der Menschen sowie für Umwelt und Klima verheerend.

Bis 2030 wollen wir darum ...

• den Zugang zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum und zur Grundversorgung für alle sicherstellen und Slums sanieren und die Verstädterung inklusiver und nachhaltiger gestalten.
• den Zugang zu sicheren, bezahlbaren, zugänglichen und nachhaltigen Verkehrssystemen für alle ermöglichen und die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern, insbesondere durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mit besonderem Augenmerk auf den Bedürfnissen von Menschen in prekären Situationen, Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen die Anstrengungen zum Schutz und zur Wahrung des Weltkultur und -naturerbes verstärken.
• die Zahl der durch Katastrophen, einschließlich Wasserkatastrophen, bedingten Todesfälle und der davon betroffenen Menschen deutlich reduzieren und die von den Städten ausgehende Umweltbelastung pro Kopf senken (Luftverschmutzung, Abfallbehandlung).
• den allgemeinen Zugang zu sicheren, inklusiven und zugänglichen Grünflächen und öffentlichen Räumen gewährleisten, insbesondere für Frauen und Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.
• die Zahl der Städte und Siedlungen, die integrierte Politiken und Pläne zur Förderung der Inklusion, der Ressourceneffizienz, der Abschwächung des Klimawandels, der Klimaanpassung und der Widerstandsfähigkeit gegenüber Katastrophen beschließen und umsetzen, wesentlich.
• die am wenigsten entwickelten Länder unter anderem durch finanzielle und technische Hilfe beim Bau nachhaltiger und widerstandsfähiger Gebäude unter Nutzung einheimischer Materialien unterstützen.

Was das für mich bedeuten kann:

• Den eigenen Garten nachhaltiger gestalten und für mehr Biodiversität sorgen, keinen Rasenroboter verwenden und nur so viel mähen, wie zum Begehen notwendig ist.
• Bei eigenen Bauvorhaben nachhaltige und nachwachsende Produkte verwenden.
• Selber für mehr Verkehrssicherheit sorgen und weniger den privaten PKW und verstärkt öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
• Weniger/keine Produkte kaufen, die zu einer Umweltbelastung an irgendeiner Stelle in der Welt beitragen (das bedeutet, sich vor Erwerb zumindest grundlegend zu informieren), lokale Produkte bevorzugen, Secondhand-Shops und Repaircafés nutzen.

Wenn Sie Ideen haben, die hier fehlen, freuen wir uns über eine E-Mail an juergen.mathis@kath-kirche-vorarlberg.at!

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