Die Welt ist groß, und noch ein bisschen größer sind ihre Probleme. Wie schön, dass man mit Lösungen ganz klein anfangen kann – direkt vor der eigenen Haustür! Der Österreichische Kirchliche Umweltpreis prämiert 2018 Pfarren, die vor Ort gute und nachhaltige Ideen aus den Bereichen Energie und Bewirtschaftung umsetzen.

Zugegeben, ein bisschen dämlich ist es schon – dieses Video, das seit dem World Earth Day am vergangenen Samstag durch die Sozialen Netzwerke geistert. Aber vielleicht braucht es genau diesen Fremdschäm-Faktor, um uns wirklich klar zu machen, wie dämlich WIR mit der Erde umgehen.

Denn noch viel mehr als die Motive in diesem Video nervt es, wieder und wieder und WIEDER herunterbeten zu müssen, wie kurz vor zwölf es in Sachen Schöpfungsbewahrung steht! Fragen Sie mal Papst Franziskus, der sicher dreimal lieber etwas anderes geschrieben hätte als die Umweltenzyklika Laudato Si'! Die ersten „modernen“ Aufschreie und Kampagnen reichen schließlich schon in die 1970er Jahre zurück, in deren Folge in Deutschland (1980) und Österreich (1986) die entsprechenden „grünen“ Parteien gegründet und gegen Atomkraft und für Biodiversität demonstriert wurde.

Seit 50 Jahren nichts gelernt?

Und heute? Pusten wir noch immer fröhlich CO2 in die Atmosphäre, haben die Atomenergie keinesfalls durch nachhaltigere Alternativen ersetzt, pflanzen weiter Monokultur um Monokultur, die nur durch massiven Pestizideinsatz überleben, was wiederum Artenvielfalt und die Gesundheit vieler Menschen bedroht. Ach ja, vom Klimawandel und den schmelzenden Polkappen haben wir noch gar nicht angefangen.

Das ist Ihnen alles irgendwie zu groß und wenig greifbar? Wir hätten es auch handlicher: Wir wäre es mit einem Pfarrgarten, dessen Farben sich kaum mit einer handelsüblichen Palette abbilden lassen, weil hier von Veilchen bis Butterblume alles blüht, was der Zufall gesät hat? Oder konsequenter Licht-aus!-Mentalität in allen kirchlichen Gebäuden, die gerade nicht genutzt werden? Einem Elektromobil für den Pfarrer? Biowein und -Hostien für die Eucharistie? Und jede Wette, dass es in ihrer Pfarrgemeinde noch 2.936 gute Ideen mehr gibt.

Gute Ideen gewinnen!

Wenn ja: Bewerben Sie sich bis zum 31. März 2018 um den Österreichischen Kirchlichen Umweltpreis 2018! Innovative und nachahmenswerte Projekte aus den Bereichen Energiewende und Nachhaltiger Beschaffung und Bewirtschaftung haben die Chance, den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis zu gewinnen. Teilnahmeberechtigt sind alle katholischen und evangelischen Pfarren Österreichs, deren Projekte im Zeitraum vom 1. Jänner 2016 und 31. März 2018 realisiert wurden. Ach ja, Mutter Erde wäre übrigens auch ziemlich happy.

Weitere Informationen und die vollständige Ausschreibung gibt’s online unter www.schoepfung.at