Auf den Friedhöfen werden viele Kerzen angezündet. Immer mehr Pfarren steigen auf Glaskerzen um und vermeiden so viel Plastikmüll.

Viele Menschen lassen sich vom tröstlichen Leuchten der Kerzen auf den Friedhöfen, gerade um Allerheiligen herum, berühren. Und das Licht der Kerzen in der Dunkelheit ist ja auch mehr als ein Symbol für Wärme und Geborgenheit. Es steht für eine Hoffnung über den Tod hinaus. Das Anzünden der Kerzen für einen lieben Verstorbenen wird das ganze Jahr über praktiziert. Dabei kommen viele Kerzen zusammen, an manchen Friedhöfen im Land über 10.000 Stück! Der Nachteil an diesen vielen Kerzen ist die teure Entsorgung der ausgebrannten Kunststoffgefäße. Diese landen auch nicht immer, wie manche Pfarren und Gemeinden leider feststellen müssen, im Plastikmüll, sondern auch im Papiercontainer oder in der Biotonne und müssen dann zeitintensiv und kostspielig von Hand aussortiert werden.

Nachhaltige Alternativen

Dabei geht es auch anders: Manche Pfarren im Land haben auf ein Pfandsystem mit Glaslichtern umgestellt. Auch wenn es etwas mehr Arbeit macht, das Ergebnis und die Durchführbarkeit sprechen für sich. In der Pfarre Andelsbuch z. B. werden die Kerzen in der Kirche bereitgestellt und der Schließdienst wechselt jeden Tag die leeren Glashüllen durch volle aus. Die Bezahlung ist eine Vertrauenssache und funktioniert sehr gut. Beim Lieferanten werden die Kerzen per Mail oder telefonisch bestellt und angeliefert bzw. ausgetauscht. Die Kosten des Pfandsystems sind nicht wesentlich höher als die der Plastiklichter, tragen jedoch zur Reduktion von Müll bei. Ein ähnliches Pfandsystem gibt es übrigens auch für Opferlichter und Ewiglichter in Kirchen. Eine möglichst kunststofffreiere Kirchen- und Friedhofsbetreuung wären gute Vorbilder auch für andere Bereiche des öffentlichen Lebens. Vielleicht wären hier die Gemeinden und Supermärkte auch zu mobilisieren.