Stellungnahme der Islambeauftragten zum Terror

Die jüngsten Terrorangriffe versetzen uns, wie so viele andere Menschen auch, in tiefstes Entsetzen. Nicht nur distanzieren wir uns von jeder Gewalt, die mit Verzerrungen von Religion zu tun hat, unser tiefes Mitempfinden ist bei allen von Gewalt und Terror bedrohten und betroffenen Menschen weltweit.

Wir distanzieren uns ebenso massiv von jeder Vereinnahmung des Islam durch Extremisten und von jeder Ablehnung des Islam, die den Missbrauch dieser Religion verwechselt mit dem, wofür sie steht.

Wir distanzieren uns von all jenen, die unsere muslimischen Nachbarinnen und Nachbarn ablehnen oder der Gewaltbereitschaft verdächtigen und erklären unsere Solidarität besonders mit denen, die sich Ausgrenzungen und Anfeindungen im Alltag ausgesetzt finden.

Stattdessen nehmen wir als Aufgabe wahr, was Johannes Paul II bereits vor vielen Jahren im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils formuliert hat: „Wie ich oft bei anderen Treffen mit Muslimen gesagt habe: Euer Gott und unserer ist einer und derselbe, und wir sind Brüder und Schwestern im Glauben Abrahams.“[1]

Gegenseitiges Verstehen und gemeinsam einen Weg friedlichen wertvollen Miteinanders zu finden ist deshalb als christliche Weltverantwortung u.a. im interreligiösen Dialog zu sehen. Gerade in schwierigen Zeiten ist das Bemühen um gegenseitiges Verstehen ein unaufgebbarer Anspruch, dem wir mit unserer Arbeit nachkommen wollen.

 

Ursula Rapp und Aglaia Mika

[1] Ansprache an die Teilnehmer des Symposions „Holiness in Christianity and in Islam“, Rom im Mai 1985.