Machen Sie mit und schreiben Sie Umweltminister Nikolaus Berlakowich eine Email. E10 ist ein Irrweg - und dagegen muss protestiert werden!

Ein Minister und seine Mission
Umweltminister Berlakovich plant die Einführung von "E10" in Österreich ab Herbst 2012. E10 bedeutet eine 10%-ige Beimischung von Agrotreibstoffen, die aus Bioabfällen, Weizen, Mais, Zuckerrohr, Soja etc. gewonnen werden zum herkömmlichen Sprit. Als Hauptargument führt der Minister die Reduktion der Treibhausgase im Verkehrssektor an, zu denen sich Österreich im Rahmen des Kyoto-Protokolls verpflichtet hat. Gegenwärtig zahlt Österreich hohe Summen für die Nichteinhaltung dieser Ziele speziell in diesem Bereich in Form von teuren Zertifikaten.
Das zweite Hauptargument von Nikolaus Berlakovich ist die regionale Wertschöpfung: Die Umstellung auf E10 soll auschließlich mit Hilfe von österreichischen bzw. europäischen Agrotreibstoff-Produkten erreicht werden.
(Hier gelangen Sie zu einer Rede von Minister Berlakowich bei einer Veranstaltung des Österreichischen Biomasseverbandes, bei welcher er diese Argumente ausführt)

Die Gegenposition: Gefahren, Irrwege, entlarvte Mythen 
Eric Holt-Gimenez, geschäftsführender Direktor des unabhängigen Thinktanks Food First/Institute for Food and Development Policy und früher bei der Weltbank für Öffentlichkeitsarbeit für Lateinamerika verantwortlich, liefert einen brillanten Artikel zur gesamten E10 Thematik. Das Ergebnis: CO2-Einsparungen sind von Agrotreibstoff-Beimengungen im Prinzip keine zu erwarten - und die große Gefahr, dass mächtige Konzerne auf Kosten eines globalen Desasters von der Einführung profitieren, ist mehr als real.
(Hier finden Sie den Artikel auf unserer Homepage)

Verantwortlich leben heißt heute: global zu denken, lokal zu handeln!
Minister Berlakovic betont mehrmals, dass die für E10 benötigen Treibstoffe für Österreich ausschließlich mit regional erzeugten Energiepflanzen hergestellt werden.
Tatsache ist, dass Verantwortung zu übernehmen in einer globalisierten Welt stets heißt, die globale Perspektive mitzudenken und sich nicht auf die vermeintliche österreichische "Insel der Seligen" zurück zu ziehen. 
Eric Holt-Gimenez entzaubert in seiner Analyse von 2007 die großen Mythen, die sich um die Agrotreibstoffe rank(t)en. Es ist seiner Meinung nach illusorisch zu glauben, dass keine Agrotreibstoff-Importe früher oder später aus dem Süden nach Europa kommen werden. Welchen Schaden die industrialisierte und globalisierte Agrotreibstoff-Industrie in den Ländern des Südens anrichten wird, zeigt Holt-Gimenez plausibel und sehr differenziert auf.

Email an Umweltminister Berlakowich
Es gilt, gemeinsam mit vielen namhaften Kritikern eine "Allianz gegen E10" zu gründen und aus guten Gründen die Einführung abzulehnen.
Wenn auch Sie nach der Lektüre des Artikels überzeugt sind, dass mit E10 keine Probleme gelöst werden können, dann schreiben Sie unserem Herrn Minister persönlich unter:
buero.berlakovich@lebensministerium.at
Es genügt, wenn Sie Ihre Ablehnung zu E10 kund tun und unseren Herrn Umweltminister auffordern, auf die Einführung zu Gunsten der großen globalen Risiken und Unwägbarkeiten zu verzichten.

Gerne können Sie dabei auch auf den Original-Artikel unter: http://www.monde-diplomatique.de/pm/.dossier/hunger_artikel.id,20070608a0043 verweisen.
Auch das EthikCenter hat sich mit dem Thema befasst.