Noch im Frühjahr dieses Jahres hieß es: Gesucht: eine Million "Unterstützer für das Leben". Nun, rund ein halbes Jahr später ist es geschafft. Die EU-weite Bürgerinitiative "One of us" hat mit über einer Million Unterschriften die Hürde erreicht die notwendig ist, damit das Thema in der EU-Kommission und im Parlament behandelt wird. Weitergesammelt wird trotzdem noch bis 1. November.

1.013.182  Unterschriften - so lautete der Stand am 12. September für die EU-weite Bürgerinitiative  "One of us". Damit ist die eine Million-Marke, die für die Behandlung des Themas in EU-Kommission und  Parlament erforderlich ist, erreicht. Die Österreich-Verantwortliche von "One of Us", Gudrun Kugler, betonte am Donnerstag, dass dieses vorläufige Ergebnis ein Ansporn für intensives Weitersammeln sein müsse. "Wir haben trotz mancher Hürden einen Meilenstein für ganz Europa erreicht. Nun bleibt das nächste Ziel, auf 1,2 Millionen Stimmen zu kommen, um jedenfalls zu erwartende ungültige Stimmen auszugleichen", so Kugler.

Gegen die Zerstörung menschlicher Embryonen
Bereits das ganze Jahr sammelt die Bürgerinitiative schon Stimmen, um zu erreichen, dass keine EU-Gelder an Projekte oder Initiativen gehen, bei denen menschliche Embryonen zerstört werden. Das gilt zum Beispiel auch für die embryonale Stammzellforschung, das Klonen von Menschen oder Entwicklungshilfeprogramme, die ausdrücklich die Abtreibung als Mittel der Familienplanung einbeziehen. Denn: „Die Würde des Embryos muss geschützt und sein Recht auf körperliche Unversehrtheit bewahrt werden", so "One of us". Wir haben darüber bereits mehrfach berichtet (siehe: Artikel auf der rechten Seite)

Getragen von Bürgern
Mit dem Vertrag von Lissabon können Bürger erstmals eine Initiative auf EU-Ebene einbringen. Dafür sind EU-weit eine Million Unterschriften nötig, damit EU-Kommission und -Parlament das Anliegen verbindlich behandeln müssen. Eine weitere Erfordernis ist, dass in zumindest sieben Länder eine bestimmte Mindestzahl an Unterstützungen erreichen wird; in Österreich sind das 14.500 Stimmen, in Deutschland etwa 75.000. Elf Länder haben dieses jeweilige Limit bisher erbracht: Österreich, Deutschland, Polen, Italien, Ungarn, Slowakei, Litauen, Niederlande, Spanien, Frankreich und Rumänien. In Österreich wurden bisher mehr als 30.000 Unterstützungserklärungen gesammelt.

Am Sonntag, 22. September, soll europaweit nochmals besonders auf die Initiative aufmerksam gemacht und vor allem rund um die Gottesdienste um Unterschriften geworben werden. Wie Kugler betonte, sei die Initiative konfessionesübergreifend von katholischer, evangelischer und orthodoxer Seite getragen. (red/kathpress)