Nicht nur Umweltschutz predigen, sondern ihn auch leben, möchten Österreichs Bischöfe mit ihren Diözesen. Auf ihrer jüngsten Herbstvollversammlung haben sie sich zu koordinierten Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet und damit einen Schritt in Richtung eines Gesamtkonzeptes, das alle Diözesen umfasst, gemacht. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht dabei die Entwicklung „nachhaltiger Leitlinien“ für die Diözesen, die zukünftig als als Kompass und Korrektiv dienen sollen.

Die Umweltenzyklika von Papst Franziskus hat Spuren hinterlassen. Die „Sorge um das gemeinsame Haus“ will geteilt sein - eine Aufgabe, die sich die Bischöfe Österreichs mit ihren MitarbeiterInnen teilen und mit gutem Beispiel voran gehen wollen. Deshalb haben die Bischöfe den Klimaschutz in der Kirche auf ihrer jüngsten Herbstvollversammlung in Michaelbeuern zur „Chef-Sache“ gemacht und sich zu koordinierten Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet.  Damit gebe es erstmals einen Schritt in Richtung eines Gesamtkonzeptes, das alle Diözesen umfasst, freut sich die Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten, Hemma Opis-Pieber.

Erstens: nachhaltige Leitlinien
Konkret haben sich die Bischöfe auf drei Projekte festgelegt, die in allen österreichischen Diözesen umgesetzt werden sollen. Als erste Maßnahme verpflichten sich die Diözesen demnach dazu, "nachhaltige Leitlinien" zu erarbeiten und zu beschließen. Sie sollen als Kompass und Korrektiv dienen, um in allen Bereichen des diözesanen Wirkens den Aspekt der Schöpfungsverantwortung zu beachten.

Zweitens: Energieeffizienz
Das zweite Projekt betrifft die nötige Energiewende. Die Diözesen werden bis 2017 eine Klimaschutz- und Energiestrategie und die dazugehörigen Umsetzungspläne entwickeln, heißt es in der Erklärung. Ziel sei es, die Energieeffizienz zu steigern, den Energiebedarf zu erheben und zu senken sowie den verbleibenden Bedarf möglichst aus erneuerbarer Energie zu decken.

Drittens: regionaler Einkauf und faire Produkte
In einem dritten Projekt wollen die Diözesen eine öko-soziale Beschaffungsordnung entwickeln. Mit Kriterien wie regionaler Einkauf und faire Produktion sollten Mensch und Umwelt geschont und zugleich durch einen gemeinsamen Einkauf Kosten reduziert werden. Damit solle über gemeinsame kirchliche Kaufentscheidungen die gesamte Wirtschaft öko-sozial beeinflusst werden.

Mehrmals verweisen die Bischöfe in ihrer Erklärung auf die päpstliche Enzyklika "Laudato si" ("Gelobt seist du") und sprechen von einem "epochalen Dokument". Es brauche eine "ökologische Umkehr", die am persönlichen Lebensstil ansetzt und bis zur Etablierung einer weltweiten öko-sozialen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung reicht.

Mit gutem Beispiel voran
In vielen Diözesen wird schon seit Jahren darauf geachtet gut mit Umwelt und Mensch umzugehen. So verfügt die Diözese Feldkirch nicht nur über ein Elektro-Auto, sondern auch eine Solar-Anlage. MitarbeiterInnen sind zudem angehalten Außentermine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen. Gedruckt wird auf klimaverträgliches Papier und beim leiblichen Wohl wird ebenfalls auf faire Produkte aus dem Weltladen oder Mehrwegflaschen geachtet.