Klarheit in Wort und Tat – die Wahrheit wird euch frei machen! Im Angesicht der vielen Probleme die wir weltweit haben, wenden sich immer mehr Menschen von den täglichen Nachrichten ab und wollen nichts mehr hören noch sehen. Dabei wäre es gerade jetzt notwendig, die Herausforderungen klar zu sehen und zu benennen. Ähnlich einem Krebsgeschwür, verschwinden die "selbstgemachten" Umweltprobleme, Kriege, Hungersnöte und Flüchtlingsströme in den seltensten Fällen, wenn wir sie verdrängen.

Krise, um nicht zu sagen Krisen, so prasseln die täglichen Nachrichten auf uns ein. Die Pandemie ist noch nicht zu Ende, kommt die Gaskrise und mit ihr die Apokalyptischen Reiter: Wirtschaftsstillstand, Arbeitslosigkeit, Güterknappheit bis hin zum Untergang unseres Systems und unserer Kultur. Viele Ängste und Fragen tun sich auf. Ach ja und dann gibt es ja noch diesen sinnlosen Krieg, der viele Krisen und Katastrophen noch verstärkt. Die Welt hat wirklich genug Probleme die es zu lösen gäbe, als ein paar m² die ein Land einem anderen souveränen Staat durch Mord und Totschlag wegnehmen will. Leider finden die Politiker*innen der „freien Staaten“ zu wenige klare Worte, um die Verantwortlichen dieser Kriegsverbrechen klar zu benennen, zu groß ist unsere Abhängigkeit. Man stelle sich vor, ich schlage meinem Nachbarn die Autoscheibe ein, oder noch schlimmer, ich würde 20,00 € meiner Steuern nicht zahlen, das hätte für mich schwerwiegende Folgen, vom Schadenersatz bis zum Gefängnis.  Und das wäre auch richtig, da das Gut anderer und der Allgemeinheit schützenswert ist. Nun geht es aber in diesem Krieg um tausende Menschenleben, um die Zerstörung von Infrastruktur, Diebstahl großer Mengen an Gütern, Umweltzerstörung, gewollte Flüchtlingsströme und beabsichtigte weltweite Hungerkatastrophen. 

Hier braucht es eine klare Haltung und eine klare Benennung dessen was hier geschieht! Wir müssen als Weltgemeinschaft von entwickelten Völkern Angriffskriege und das Töten von Zivilisten als unzivilisierte und für alle Zeiten strikt abzulehnende Handlungen bewerten mit klaren Konsequenzen. Wer im Jahr 2022 immer noch Angriffskriege führt, hat nicht nur wichtige Entwicklungsschritte ausgelassen, er gehört auch vor ein Gericht gestellt. Wie kann es sein, das es für Präsident Putin und seine Handlanger, noch keinen Haftbefehl gibt, mit einer Kopfgeldprämie? Mit solchen Staaten ist jeder ökonomische Handel einzustellen und das auch mit den Ländern die sich von diesen Machthabern und Staaten nicht ganz klar distanzieren. Konkret sollte das bedeuten, keine Rohstoffe mehr aus Russland zu beziehen noch nach Russland zu liefern. Ähnliches müsste man sich gegenüber China oder Indien überlegen. Jetzt werden viele sagen das geht nicht, das wäre der Kollaps unseres Wohlstandes. Ja, diese klaren Grenzen hätten weitreichende Folgen. Aber was ist die Alternative, wie weit können Putin und Xi Ping gehen, bis wir wirkliche Konsequenzen aus ihrem Verhalten ziehen. Man gewinnt den Eindruck, dass selbst, wenn diese beiden Staaten Gaskammern betreiben würden, uns unser Güteraustausch wichtiger ist. Jetzt ist es so, dass wir Russland das Geld für seine Waffen und den Angriffskrieg liefern und zugleich liefern wir der Ukraine Waffen und Geld für deren Verteidigung mit der Zusage ihnen dann auch beim Wiederaufbau zu helfen, nachdem unser Geld dazu beigetragen hat alles zu Zerstören.

Die Frage ist also nicht nur, ob man den Kriegstreibern die Zurechnungsfähigkeit absprechen muss, sondern ob auch wir noch zu retten sind? Wo sind die Verantwortlichen die uns vom russischen Gas und Öl abhängig gemacht haben? Gibt es hier Konsequenzen? Schon längst wäre ein Ausstieg aus den fossilen Energieträgern notwendig gewesen. Mit den Milliarden und Billionen Euro die wir Russland und anderen Ölstaaten gegeben haben, hätten wir ganz Europa mit mehr als genug Erdwärmepumpen und anderen ökologischen Energieträgern versorgen können. Wir wären frei und ökologisch für diese Welt ertragbar.

Aber wie so oft, sind die wirklichen Probleme in unseren Köpfen. Am Beispiel des Spritpreises wird das deutlich. Das Problem ist nicht, dass Benzin, Diesel, Super und Gas teurer geworden sind, das eigentliche Problem ist, dass sie bis jetzt so billig waren und das auf Kosten der Umwelt und vieler Menschen. Viele Kriege hat es nur wegen des Öls und dem Einfluss in diesen Ölförderländern gegeben. Sie könnten sich auch über den Mehrpreis der fairtrade Bananen aufregen. Auch der jetzige Ölpreis entspricht noch lange nicht einer Kostenwahrheit.

Ach ja, zu viel wollen wir ja lieber nicht wissen, sonst müssten wir in unserem Wohlstand noch ein schlechtes Gewissen haben. Was wäre, wenn unsere Produkte gekennzeichnet wären mit z.B. dem ökologischen Fußabdruck, dem Lohn der Arbeiter*innen, der Umweltbelastung, dem Transportweg, dem Müllberg, dem Energie- und Wasserverbrauch, den Wäldern die dafür abgeholzt worden sind, der gesundheitsschädigenden Wirkung für den Konsumenten (Inhaltsstoffe, Zucker, …) und vielem mehr? Ja, dann könnten wir uns wirklich entscheiden und unsere Verantwortung wahrnehmen. Natürlich gäbe es dann immer noch welche, denen vieles egal ist, wie die Arbeitslager in China, die politischen Morde Russlands an Journalisten und Regimekritiker. Manche würden aber vielleicht aufwachen. Es wäre wie beim Aufruf, dass wir uns jetzt kalt duschen sollen, um weniger Gas zu verbrauchen. Dies kann ökologisch grundsätzlich sinnvoll sein, wird aber bei 8° C Wassertemperatur nicht einfach um zu setzten sein.

Der Weg aus unseren Gewohnheiten und aus unserem Wohlstand ist alles andere als einfach. Freiwillig will das niemand machen, es wird vermutlich der Druck der Natur sein, der uns früher oder später dazu zwingen wird, ökologischer und gerechter zu leben. Wie es scheint müssen wir lernen Krisen und Katastrophen klar zu benennen um keine halbherzigen Entscheidungen mehr zu treffen. Dazu gehört auch, Verantwortliche klar zu benennen, ob bei Kriegen, Kriegsverbrechen oder Umweltzerstörung, erst dann werden wir merken, dass auch wir immer ein Teil des Problems sind.