Fastenzeit ist Autofasten-Zeit. Es soll eine Zeit sein, in der wir einen besonderen Blick auf unser Mobilitätsverhalten und unseren ökologischen Fußabdruck werfen. Bewusst reduzieren. So wenig wie möglich Auto fahren. Weniger Fleisch essen. All das trägt zur besseren Klimaverträglichkeit des eigenen Lebensstils bei. In der Karwoche möchten wir zu viert nach Rom reisen. Mit dem Flugzeug von Memmingen aus. Wie bitte? Mit dem Flugzeug? Ruiniert das nicht alle Fastenanstrengungen mit einem Schlag? Ein Bericht über die Auseinandersetzung mit einem schlechten Gewissen und einer möglichen genialen Lösung.

Flugreise in der (Auto-) Fastenzeit: Das geht gar nicht!
Die Aktion „Autofasten“ der Umweltbeauftragten der Diözesen Österreichs weist auch in dieser Fastenzeit darauf hin, das eigene Mobilitätsverhalten in punkto CO2-Fußabdruck zu überprüfen. Als begeisterter Bus- und Bahnfahrer lag es mir schwer im Magen, dass wir ausgerechnet in der Karwoche eine Reise nach Rom machen werden. Wir werden dabei nicht etwa mit dem (Nacht-)Zug reisen, sondern mit dem Flugzeug! Welch eine Schande für einen Autofaster!

Auf der Suche nach der genialen Idee
Was aus organisatorischen und ökonomischen Gründen für uns nicht anders möglich war, nämlich diese sehr umweltbelastende Fortbewegungsart zu wählen, führte mich unlängst auf eine Idee: Gibt es nicht eine Möglichkeit, die von uns im Rahmen dieser Flugreise erzeugten Emissionen zu kompensieren? Es wäre doch genial, einerseits nicht auf die Annehmlichkeiten einer kurzen Flugreise zu verzichten und andererseits auch kein schlechtes Gewissen mehr zu haben.

Auf in die ewige Stadt – mit gutem Gewissen!
Nach kurzer Suche heute Vormittag im Internet bin ich fündig geworden: Auf www.atmosfair.de findet sich genau ein solches Angebot. Professionell gemacht und mehrfach ausgezeichnet ist die Idee und die Umsetzung für mich auch auf den zweiten Blick überzeugend. Es wird einem angeboten, die geplante Flugstrecke, Bahnfahrt, Autofahrt oder Schiffskreuzfahrt etc. einzugeben und über einen CO2-Rechner die Umweltbelastung zu ermitteln. Dann erhält man den Betrag, den es benötigt, um die verursachten Emissionen durch die Unterstützung eines Klimaschutzprojektes im Süden zu kompensieren und erhält ein Zertifikat über die kompensierten Emissionen.
Geniale Idee – und genau das, was ich für meine Flugreise in der (CO2-) Fastenzeit gesucht habe: Mit gutem Gewissen in die ewige Stadt zu pilgern.

Übrigens – Geschenktipp mit Charme!
Für meine drei Mitreisenden habe ich auch gleich Zertifikate erworden. Vielleicht eine Geschenkidee in Verbindung mit einem fair gehandelten Schoko-Osterhasen, den ich auf dem Petersplatz aus dem Hut zaubere? Mit Sicherheit ist es ein originelles Geschenk, das ich bislang noch niemandem gemacht habe.
Ich finde das hat Charme.

Michael Willam, EthikCenter