Mit dieser Frage wurden wir bei der Dekanatlichen Fortbildung in Bad Waldsee zum Thema „Pastorale Innovation“ überrascht. Und stellen Sie sich vor: Mehr als 3/4 der Gruppe konnten Beispiele erzählen, wo Kirche von Ihnen lebendig und zukunftsträchtig erfahren wurde. Wie ist das bei Ihnen? Wo erleben Sie christliches Engagement, das Menschen bewegt und zusammen bringt, das absolut Sinn macht, in dem Freude und Leidenschaft sichtbar werden, durch das die Welt ein kleines Stück heiler wird?

Gott ist noch lange nicht fertig

Die Natur im Frühling und die Kar- und Ostertage im Kirchenjahr zeigen uns: Gott ist noch lange nicht fertig mit seinem schöpferischen und heilsamen Handeln. Beim Propheten Jesaja spricht „der HERR, euer Erlöser, der Heilige Israels“ folgendes: „Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,19)

Merken Sie auch, wo Gott etwas Neues macht, damit das Leben immer wieder die Oberhand gewinnt? Dann erzählen Sie doch diese guten Nachrichten (griechisch heißt das „Evangelium“) weiter – in ihrer Familie, unter Freunden und Kolleginnen. Das Gespräch über das, was uns und andere freut, was Energie gibt, ist ein wesentlicher Bestandteil für Innovation, haben wir in Bad Waldsee gelernt.

Produktive Unzufriedenheit

Und dann gibt es noch einen zweiten Treiber der Entwicklung: die produktive Unzufriedenheit mit der Gegenwart. Produktiv ist sie dann, wenn daraus Ideen entstehen, wie es besser gehen könnte und wir in Bewegung kommen, diese Ideen auszuprobieren. Jammern wir nicht, machen wir die Dinge besser! Experimente, Fehlversuche, Lernen und neue Versuche gehören zu jeder erfolgreichen Innovation dazu.

Was freut mich? Was macht mich produktiv unzufrieden? Beides führt mich zur letzten Frage: Was ist mein Beitrag zur guten Zukunft der Kirche oder – noch wichtiger – zur guten Zukunft der Welt? Was ist meine Berufung? „Entdecke die Zukunft der Kirche, die in dir liegt“, haben wir in Bad Waldsee gehört. Und dann handle.

Pastorale Innovation auf unserer Homepage

• Anregungen, wie in der Katholischen Kirche Vorarlberg pastorale Innovation gefördert wird: Thema „Neuland“.
• PGR auf Kurs: Neugewählte Pfarrgemeinderäte aus 30 Pfarren haben sich auf ihrer Klausur mit dem Modell "Kirche zwischen Sammlung und Sendung" befasst. Nun gibt es diese "pastorale Landkarte für eine gute Entwicklung der Kirche vor Ort" auf unserer Homepage zum Nachlesen.
• Berichte über aktuelle Dialog-Initiativen in Vorarlberg, mit denen Pfarren aktiv das Gespräch mit Menschen suchen, die ihnen auf dem Kirchplatz nicht begegnen.

Ihnen allen wünsche ich eine gesegnete Zeit von der Erfahrung der Auferstehung auf Pfingsten hin! Lassen Sie sich von den Empfehlungen der Pastoralamtsaussendung in Ihrem Engagement für das wachsende Reich Gottes inspirieren.

Thomas Berger-Holzknecht
Entwicklung und Neuland