Infobrief_13 zum Pastoralgespräch "Die Wege der Pfarrgemeinden"

„Es wird auch in Zukunft immer auch nachgehende und anbietende Seelsorge geben müssen. Auch der Würzburger Synode ist es nicht gelungen, alle ‚versorgten’ Gemeindemitglieder zur ‚mitsorgenden’ Gemeinde zu machen – so lautete damals die pastorale Lösung.
Aber mehr als früher in einer noch volkskirchlich geprägten Situation braucht man im Kern der Gemeinden ein neues Bewusstsein der Mitverantwortung für Kirche vor Ort. Es braucht Netzwerke, die sich flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen einstellen.“
(Bischof Joachim Wanke, in einem Vortrag am 24.10.2009 in Erfurt zum Thema „20 Jahre Seelsorge in einer freien und pluralen Gesellschaft“)

Liebe Freundinnen und Freunde des Pastoralgesprächs!
Geschätzte Interessierte!

Bischof Stephan Ackermann reflektierte in seiner Silvesterpredigt im Trierer Dom im Blick auf den in seiner Diözese laufenden „Prozess 2020“ die Frage, worin die spirituelle Dimension eines solchen Strukturprozesses bestehen kann: „ ... nicht darin, neben oder nach der Bearbeitung der ‚harten Fakten’ noch etwas ‚Frommes’ zu tun. Nein, die spirituelle Dimension, d.h. die Dimension des Glaubens, liegt weniger in einem zusätzlichen Inhalt, einem zusätzlichen ‚Was’, als in dem ‚Wie’ eines Prozesses. Am ‚Wie’ entscheidet sich, ob wir aus dem Glauben heraus handeln oder nicht.“

In unserem Pastoralgespräch liegen nun ebenfalls die „harten Strukturfragen“ auf dem Tisch. Wenn es stimmt, was Bischof Ackermann sagt – und ich meine, er hat recht –, dann hängt sehr viel daran, wie wir diese bearbeiten. Dabei zählt das Vertrauen, dass die Dinge, so wie sie sind und sich entwickeln, letztlich ein Anruf Gottes an uns sind. Es zählt der Mut, sich der Realität wirklich zu stellen und gefordertenfalls Veränderungen zu wagen. Dieser Mut ist „so etwas wie ein erster Glaubensschritt“ (L. Karrer). Es zählt das geduldige Aufeinander-Hören und die Ausrichtung am Lebendigen in den Pfarrgemeinden und an den Charismen derer, die die Pfarrseelsorge tragen. Und zuallererst und zuallerletzt: Es zählt das Gebet, die Bitte und das Vertrauen, dass „der Herr das Haus baut“ (Ps 127,1).

Möge es uns gelingen, in den nächsten Wochen und Monaten in diesem Sinne weiterzugehen und zu guten Entscheidungen zu finden. Ein wichtiger Schritt wird das Forum am 30. April, 14-21.30 Uhr, in Rankweil sein. Ich bin schon richtig neugierig auf die Ergebnisse aus den Forschungsgruppen. Und wie werden die Teilnehmer/innen beim Forum diese für sich und ihre Pfarrgemeinden einschätzen? In den nächsten Wochen wird es Blitzlichter aus den einzelnen Forschungsgruppen im KirchenBlatt geben.

Oben haben Sie ein Zitat von Bischof Joachim Wanke gefunden, das mich an die zweite und dritte unserer „Orientierungen für die Wege der Pfarrgemeinden“ erinnert. Wie sehen Sie das?

Wir bleiben im Gespräch! Ihr

Dr. Walter Schmolly
Leiter des Pastoralamtes

Hier finden Sie den Infobrief_13 als Pdf-Download.