Anlässlich des Jubiläumsjahres der Diözese Feldkirch wurde im Kloster "Maria Stern" in Gwiggen ein Tag der offenen Tür veranstaltet, um Menschen, die noch nie im Kloster waren, einen Einblick zu ermöglichen.

Christof Egle

Das Hauptgebäude des heutigen beschaulichen Klosters am Dorfeingang von Hohenweiler war ursprünglich ein privates Schlösschen, später ein Gasthaus und eine Brauerei. Seit 1856 ist klösterlicher Friede eingekehrt.

Am Tag der offenen Tür führte Schwester Kornelia eloquent und unterhaltsam durch Klosterräume, die zum Teil der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Die meisten Räumlichkeiten sind ganz auf das stille Gebet ausgerichtet, denn Schwester Klaudia ist überzeugt: „Gott kann man nur in der Stille erfahren“. Nach dem Rundgang durch Kirche, Kapelle, innerem und äußerem Kreuzgang und den beeindruckenden Innenhof des Klosters übernahm Äbtissin Mutter Hildegard die neugierigen Gäste und beantwortete offene Fragen.

Das Leben der derzeit 16 Ordensschwestern der Zisterzienserinnenabtei ist in benediktinischer Tradition ganz auf das lateinische Motto „Ora et labora“, zu Deutsch „Bete und Arbeite“, ausgerichtet. Die Schwestern erwirtschaften ihr Leben nur mit der Arbeit ihrer eigenen Hände. Neben eigenem Obst- und Gemüseanbau verwaltet das Kloster rund 25 Hektar landwirtschaftliche Fläche und 25 Hektar Wald. Im Kloster befinden sich zudem ein Beherbergungsbetrieb mit 20 Betten und eine eigene Stickerei, in welchem Priestergewänder gefertigt werden.

Im Kloster herrscht das Prinzip der „stabilitas loci“ (Ortsgebundenheit). Wen sich eine Frau bewusst für ein Leben im Kloster entscheidet, bleibt sie, nach Probezeit und Noviziat und schließlich feierlicher Profess, ein ganzes Leben in Maria Stern Gwiggen. Der Tagesablauf im kontemplativ geführten Orden ist streng geregelt und besteht aus einer Mischung von Gebeten, verschiedenen Arbeiten und den gemeinsamen Mahlzeiten. Das Kloster verfügt aber auch über einen Fernseher, doch der läuft nur zweimal im Jahr, anlässlich des päpstlichen Segens zu Weihnachten und Ostern.

Nach einem Besuch im Klosterladen, der ebenfalls dem Lebensunterhalt der Schwestern dient, versammelte sich die Gruppe der BesucherInnen zum Abschluss eines interessanten und abwechslungsreichen Nachmittags noch zu einem gemeinsamen Erntedankgottesdienst. Die Besucher trugen eine Erkenntnis von Schwester Kornelia mit nach Hause: „Den Kopf wird in Maria Stern zu deutlich mehr genutzt, als nur zum Tragen des Schleiers“.