Kirche ist in vielerlei Hinsicht anders – wie auch der Kirchen-Kurs. Anders im besten Sinn, versteht sich. Das würden so wohl auch die rund 70 Frauen und Männer bestätigen, die sich erst kürzlich im Bildungshaus Batschuns auf die Kirchen-Kurs-Erfahrung eingelassen haben. Das Ziel: Kirche anders denken und als Team arbeiten.

Wohin soll das mit „der Kirche“ führen? Wie sieht unsere Zukunft aus? Welche Modelle von Kirche, Pfarre, Gemeinde sind auch künftig tragfähig? Das denken sich heute viele. Viele von ihnen gehören sogar zum „inneren Kreis“, sprich zu jenen, die „Kirche“ in den Pfarren lebendig werden lassen und die den Alltag des pfarrlichen Lebens stemmen. Antworten auf diese Fragen gab es beim Kirchenkurs im Bildungshaus Batschuns und die, also die Antworten wurden gemeinsam erarbeitet, als Team, für das Team, für die Zukunft einer Kirche vor Ort. Denn das Ziel dieser mehrtägigen Teamarbeit ist es, Menschen, die in den Pfarren Aufgaben übernommen haben und damit auch Verantwortung tragen, als Team zusammenwachsen zu lassen. Das geht nur, wenn man die Verteilung der Rollen und Funktionen, die Aufgaben und die Regeln des Leitens und der Zusammenarbeit anspricht, diskutiert und damit auch gleich ausprobiert.

Wir fangen an!

Christian Hennecke, Gabriele Viecens und Matthias Kaune, die im Bistum Hildesheim Prozesse der Kirchenentwicklung begleiten, haben den „Kirchenkurs“ vor einigen Jahren „erfunden“. Nachdem im ersten Vorarlberger Kirchenkursjahr gleich 20 Pfarren erreicht werden konnten, machte Corona auch dieser Fortbildungsschiene das Leben in den letzten beiden Jahren schwer. Deshalb fühlte sich der Kurs in Batschuns jetzt auch irgendwie wie ein zweiter Start an.
Das Schöne daran: Der Kurs nahm sofort wieder Fahrt auf und rund 70 Frauen und Männer aus knapp 20 Pfarren waren mit an Bord.

Wüsten und Oasen

Als „Leitmotiv“ begleitete der Weg Moses durch die Wüste die Kursteilnehmenden, unterbrochen von Gruppenarbeiten, Diskussionen, Denk-Impulsen und liturgischen Feiern. Warum aber gerade der Gang durch die Wüste als Leitmotiv? Sicher auch, weil sich die tägliche Arbeitsroutine manches Mal wie ein Gang durch heißes Land anfühlt. Sicher aber auch, weil auch in der Wüste, am Ort, an dem kein Leben mehr zu sein scheint, genau dieses völlig neu aufbrechen kann. Auch das zeigen nämlich Moses Wüstenerfahrungen.
Gefragt, wie sie auf die gemeinsamen Kurstage resümierend zurückblicken würden, landete „dankbar“ auf dem ersten Platz. Dankbarkeit, Gottvertrauen und das Wissen, dass man nicht alleine unterwegs ist – das waren die wahren Leitmotive des Kirchenkurses, die über den Gang durch die Wüste hinausreichen.



Streiflichter aus dem Kirchenkurs 2022

Der Austausch und die Erkenntnis, dass auch andere auf dem Weg sind, ist wichtig. Das macht Mut. Mir ist auch die Bedeutung eines guten Teams bewusst geworden. Es braucht mehr als nur das gemeinsame Arbeiten.
Amanda Nesensohn, Pfarrbüro Laterns


Der Kirchenkurs war sehr gelungen, aber auch im Positiven herausfordernd. Das Eingebettetsein des Kurses in die Liturgie war erdend und erhebend.
Manfred Sutter, Diakon Dornbirn Haselstauden


Während des Kirchenkurses wurde in neuer Art bewusst, dass wir ein Pfarrverband sind. Wir sprachen viel darüber, was das für unsere künftige Zusammenarbeit bedeutet. 
Jodok Müller, Pfarrer Bludesch – Ludesch - Thüringen


Wir nehmen uns reiche Erfahrungen vom Kirchenkurs mit, die wir uns durch die Impulse im Pfarrteam selber erarbeitet haben. Es wurde viel im Team geredet und gearbeitet. Das hat uns untereinander ganz neu verbunden.
Monika Thurnher, Firmteam Rankweil


Dieser Kurs ist sehr inspirierend, besonders die gemeinsamen Liturgien und Gottesdienste. Der „Weg von Mose durch die Wüste“ gab viele Anregungen. Da beginnt etwas Neues und sprießt schon hervor.
Heidi Liegel, Pastoralassistentin Altach