Erstaunlich vielfältig waren die Erfahrungen aus den über 30 Dialoginitiativen im Jubiläumsjahr, die beim Austauschabend im Pfarrsaal von Hohenems St. Karl geteilt wurden.

Am 6. November trafen sich 20 Dialogerfahrene und Interessierte in Hohenems, um sich gegenseitig von ihren Erfahrungen im Kontakt mit Menschen zu erzählen, die ihnen am Kirchplatz nicht begegnen würden (Berichte über die verschiedenen Projekte).

Raus aus der Komfortzone

Hinaus aus der eigenen Komfortzone und hin zu den Menschen, lautet die Aufforderung, die Papst Franziskus in seinem Schreiben „Evangelii gaudium“ an verschiedenen Stellen immer wieder formuliert hat. Diese Leitlinie ist auch der Grundgedanke der vielen Dialoginitiativen. Dazu kommt, dass man, hat man sich erst einmal dazu überwunden hinauszugehen, dafür gleich doppelt belohnt wird. Denn, der Kontakt mit (auch fremden) Menschen macht Freude und weitet die Gedanken – bei beiden GesprächspartnerInnen. Für den Mut und den Willen, genau in diese Richtung den ersten Schritt zu tun, bedankte sich Pastoralamtsleiter Martin Fenkart bei allen Dialog-Engagierten.

Daran anschließend wurde in wechselnden Dreiergruppen über die gemachten Erfahrungen diskutiert. Erstaunlich war die Vielfalt der Dialogprojekte. „Viele der Projekte, die hier vorgestellt wurden, hätte ich eher in einer Großstadt vermutet. Es überrascht mich, dass das auch im ländlichen Vorarlberg möglich ist“, meint Günther Willi, PGR-Vorsitzender in Egg, der mit seiner Kollegin Marita Flatz die noch junge Initative „Nachbarschaftsbesuche in Egg“ vorstellte.

Unerwartetes

Bei der Frage, was die Einzelnen, ihre Pfarren und die Kirche von Vorarlberg aus dem „Dialog für alle“ lernen können, erzählen viele, dass sie selber aus den Gesprächen bereichert heraus gegangen sind. Positiv und überraschend wirkten die Dialoginitiativen überall dort, wo „Kirche“ an unerwarteten Orten auftaucht (z. B. bei der „Christopher-Streed-Day“-Parade in Bregenz, in Form einer Tankstelle im Tisner Ried oder mit Blumen am Valentinstag am Dornbirner Bahnhof) und wo sich Menschen Zeit für ein Gespräch nahmen (z. B. die „Friedhofsgespräche“ der Dornbirner SeelsorgerInnen an Allerheiligen oder das ehrenamtliche Team der „dieQuelle.komm“, dem Begegnungsraum der Frohbotinnen beim Bahnhof Feldkirch).

Am Ende der Veranstaltung war allen eines definitiv klar: Dass der Dialog nicht mit dem Jubiläumsjahr am 8. Dezember zu Ende gehen kann. Vieles wird weiter geführt und einige neue Ideen wurden schon vorgestellt. „Wir werden weiterhin über alle Dialogaktionen berichten und diese Berichte als Inspiration für andere auf unserer Homepage zur Verfügung stellen“, freut sich Projektkoordinator Thomas Berger-Holzknecht über den gelungenen Abend.