Am Neujahrsabend fand am Bregenzer Sparkassenplatz ein interreligiöses Gebet für den Frieden statt. Die Gebete der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften ergänzten sich. Sie setzten ein Zeichen des gesellschaftlichen und religiösen Ausgleichs.

Ein leicht nebeliger Neujahrstag ist in Bregenz zu Ende gegangen. Ein Feuer brennt auf dem Sparkassenplatz in einer Feuerschale. Dahinter haben sich drei Vertreterinnen und sieben Vertreter von Vorarlberger Religions- und Glaubensgemeinschaften versammelt. Sie füllen damit den großen Globus aus, der den Boden ziert. Die Szene hat Symbolkraft: es ist als sollte das Bild ausdrücken, dass wir alle, unabhängig von unserer Religion und unserer Herkunft die Erde als gemeinsame Heimat haben.

Vor sieben Jahren hatte Bischof Benno Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinschaften eingeladen, nach den Anschlägen in Paris im Januar 2015, zusammenzurücken und sich gemeinsam für den Frieden in Vorarlberg und der ganzen Welt einzusetzen. Immer wieder versammelte sich die Gruppe zum gemeinsamen Gebet. Immer wieder waren es traurige Vorkommnisse, die die Anlässe zu diesen Zeremonien bildeten: zuletzt der Terroranschlag in Wien und im vergangenen März das Gedenken der Menschen, die Opfer der Pandemie wurden. Am Beginn dieses Jahres sollte das Gebet um Frieden als Zeichen der Hoffnung stehen. "Wir alle kennen die große Idee des Friedens auf dieser Erde", formuliert die Moderatorin Gudrun Winkler das Anliegen. "Gerade heute sehen wir immer deutlicher die Notwendigkeit, sich für dieses Ziel einzusetzen, sich für diese wunderbare Welt mit allen Errungenschaften zu engagieren und dem Frieden näher zu kommen. Ein Weg dazu ist das Gebet".

Eingeladen hatten die Katholische Kirche, die Islamische Glaubensgemeinschaft, die Orthodoxe Kirche, die Buddhistische Gemeinschaft, die Evangelischen Kirchen, die Altkatholische Kirche und die Bahá’í. Gudrun Winkler (Bahá’í) moderierte die Feier, die durch ein Bläserquartett unter der Leitung von Thomas Gertner stimmig gerahmt wurde. Erstmals beteiligten sich auch die Neuapostolische Kirche und das Alevitischen Kulturzentrum in Vorarlberg an diesem interreligiösen Gebet.

Die Gebete des Abends lassen sich im Feierheft nachlesen.