Es ist an sich schon ungewöhnlich, dass die Kirche an der Parade des Christopher-Street-Days teil nimmt und bei der anschließenden bunten Versammlung mit einem Stand auf dem Kornmarktplatz präsent ist. Dass aber auch die Tore der Seekapelle weit geöffnet und Menschen eingeladen werden, hereinzukommen, die vermutlich sonst den Weg dorthin selten finden, ist etwas Außergewöhnliches. Nicht so beim letzten CSD.

Diakon Johannes Heil lud Menschen mit ihrer anderen sexuellen Prägung ein, ihre Geschichte der Identitätsfindung, ihr Comingout, ihre Auseinandersetzungen mit Familie, Gesellschaft und Kirche niederzuschreiben. Diese Geschichten fasste er zusammen, die dann am Vorabend der bunten Parade von der Schauspielerin Renate Bauer und von Pater Pepp Steinmetz SVD in der andächtigen Stille der Seekapelle vorgetragen wurden.

Uns wurde wieder ganz deutlich:

Als Kirche müssen wir dorthin gehen, wo die Menschen sind. Ganz egal wie sie sind. Nur so kann die befreiende, frohe Botschaft, aus der wir leben, auch allen anderen Menschen zugesprochen werden.

Das ist unser Auftrag!

Edgar Ferchl-Blum