Der 9. Jänner, 26. Mai oder 13. November haben keine Bedeutung für Sie? In diesem Jahr wird sich das vielleicht ändern, denn Carl Lampert wird sie für Sie mit Jahreszahlen und Ereignissen verbinden. Seinem Geburtstag, seiner Primiz oder seiner Hinrichtung zum Beispiel. Vor genau zehn Jahren wurde Carl Lampert selig gesprochen - wir machen uns gemeinsam auf den Weg seiner Lebensstationen.

Klar, Carl Lampert kennt man. Ein Seliger fällt in Vorarlberg eben auf. Und auch die Grundzüge seines Lebens dürfte den meisten bekannt sein - insbesondere die letzten Jahre: Die Leidensgeschichte des Provikars beginnt im Jahr 1940, als er die Todesanzeige von Pfarrer Otto Neururer in einer Kirchenzeitung veröffentlicht. Als Sterbeort gibt er an: „Fern seiner Seelsorgegemeinde, in Weimar Buchenwalde“. Dies kennzeichnet den „point of no return“, erklärt der Museumspädagoge der Gedenkstätte „Roter Ochse“ in Halle/Saale, Michel Viebig. Die Nennung des  KZs als Todesort war damals streng untersagt, ein Zurück für Carl Lampert nicht mehr möglich. Bereits einen Monat später wird der Provikar verhaftet - wegen Verstoßes gegen die NS-Geheimhaltungsvorschriften.

Jedes Datum hat eine Bedeutung

Ein Jahr muss Carl Lampert in Dachau und im KZ Sachsenhausen schwere körperliche Arbeit verrichten, bevor er im August 1941 wieder frei gelassen wird. Was er nicht weiß, ist, dass die Gestapo einen Spitzel auf ihn angesetzt hat, der ihn der Spionage überführt, wenn auch einer frei erfundenen. Unzählige wichtige Zahlen säumen den Weg von Carl Lampert bis zu seinem Hinrichtungstag und wurden von Elisabeth Heidinger, der Leiterin des Carl Lampert Forums, in der KirchenBlatt-Serie "Lebensstationen" zusammengeführt.

Der Mensch hinter dem Seligen

"Im Kalendarium ist jeweils ein Schlüsselerlebnis zu finden, in der der Mensch hinter dem Seligen spürbarer wird. Wir leiden und fiebern mit und möchten am liebsten direkt Trost spenden. Dabei können wir aber mitreflektieren. Die Zitate von Carl Lampert wirken, sie erschüttern, beeindrucken von dem Durchhaltewillen und der Unnachgiebigkeit, ermahnen uns zu Dankbarkeit, in Freiheit leben zu dürfen, gemahnen zu Wachsamkeit, um Strömungen gegen Demokratie kritisch zu begegnen", so Heidinger. Mehr dazu lesen Sie im Interview mit ihr.

Das haben Sie in der Serie "Lebensstationen" bislang verpasst: