Vor 127 Jahren wurde am 9. Jänner 1894 um 17.30 Uhr Carl Lampert als letztes von sieben Kindern des Ehepaares Franz Xaver Lampert und Maria Rosina, geb. Ammann geboren. Wie der Großteil der Göfner Bevölkerung betrieben auch Carls Eltern eine kleine Landwirtschaft. Diese lieferte jedoch nur einen äußerst kargen Ertrag. Eine Familie ließ sich damit nicht ernähren. Daher bemühte sich Carls Vater, Franz Xaver, um zusätzliche Einkünfte und fand sie in der Stückle-Ferggerei. Diese Arbeit war sehr mühselig. Franz Xaver musste oft zu Fuß, bisweilen mit dem Pferdefuhrwerk, weite Wege zurücklegen, holte Stickwaren beim Großhändler ab, um sie ins Dorf zu bringen, dort zur Bearbeitung zu verteilen, wieder einzusammeln und an den Großhändler zu retournieren. Er stand immer unter Zeitdruck und war mit Arbeit und Sorgen überlastet. Die Familie hatte kaum zu leben, es reichte gerade aus, sie zu versorgen.

Der tägliche Lebenskampf, die Arbeit beinahe rund um die Uhr, sorgten dafür, dass der Vater im April 1910, mitten aus der Arbeit herausgerissen, an Herzversagen starb. Die Mutter Maria Rosina starb am 7. August 1921, umsorgt von ihren Söhnen Julius und Carl, an einer langwierigen Lungenkrankheit, an der sie sich während der Pflege einer ihrer Söhne angesteckt hatte.

Elisabeth Heidinger
Leiterin des Carl Lampert Forums

(Aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 1 vom 7. Jänner 2021)