Dachau, 21. März 1941

Carl Lampert: Lieber Freund! Heute scheint die Sonne frühlingswarm und froh, so froh grüße ich Dich und alle, wenn auch nicht wissend warum, wahrscheinlich ist dies eine Frucht einer richtigen Fastenzeit, oder soll es schon eine Vorahnung kommender Osterfreuden sein? Mit Dank und Freude lese ich Deine letzten Schreiben und freue mich schon auf den nächsten Brief. Sehr froh bin ich, dass Dein Freund Clunia das Wintersemester gut beendet hat und nun seine landwirtschaftlichen Kenntnisse in praktischer Arbeit verwenden kann. Ich glaube dieser Arbeit ist er gewachsen, und sie ist auch für seine Gesundheit besser, somit wäre diese unsere Sorge um Freund Clunia Gott sei Dank vorbei. Auch die anderen Nachrichten aus der Familie erwecken in mir immer großes Miterleben und ich bitte, mich immer auf dem Laufenden zu halten. Man hängt ja immer an Familienbanden mit größten Interesse. Im letzten Schreiben übersah ich den 19. März., bitte nachträglich an Heingartner, Resch, Danler (Mariahilf) und Treitner (Dornbirn) besondere Grüße zu bestellen; mit Kauzen‘s und Georg’s Mutter freue ich mich, dass beide im Felddienst so gesund und frischauf sind, wie auch die Freunde. Ich grüße sie. Zum Schluss gehen meine Gedanken (...) nach Feldkirch-Göfis und ins liebe Dornbirn an alle. Ich schreibe auf ges. Wiedersehen! Carl

(aus dem KirchenBlatt Nr. 11 vom 18. März 2021)