Die Jägerstätter-Biografin Dr. Erna Putz organisiert in ihrem Heimatort Ohlsdorf bei Gmunden eine Feier im Gedenken an Carl Lampert am 8. November 2009: Lesung, Musik und Eucharistiefeier mit Bischof Manfred Scheuer (Innsbruck). In Szczecin (Stettin) wird am 13. November ein Gedenkgottesdienst gefeiert, an dem Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky (Berlin) und Erzbischof Andrzej Dzięga (Stettin/ Kamien) teilnehmen.

Eine der bewegendsten Gestalten

"Eine der bewegendsten Gestalten ist für mich der Innsbrucker Provikar Dr. Carl Lampert. Als ich das erste Buch über ihn in die Hand bekam, habe ich es noch in derselben Nacht ausgelesen. Ganz besonders haben mich die Briefe dieses liebenswürdigen Menschen fasziniert. Betroffen war und bin ich, dass man uns in unserer Jugend von ihm nichts erzählt hat. Lampert, von Kollegen gern 'Carlobello' genannt war hochbegabt, hatte besten Studienerfolg, schätzte Lebenskultur und gepflegte Kleidung. Weil er als Generalvikar von Innsbruck sich der Kirchenverfolgung durch den Tiroler Gauleiter Hofer widersetzte, wurde er von diesem vertrieben und schließlich auf das Schafott gebracht. Lampert gehört wohl zu den Menschen, die in der NS - Zeit am meisten gelitten haben, nicht nur im Konzentrationslager Dachau sondern auch im Gestapogefängnis Stettin und in Halle (Saale); nach einem ersten Todesurteil dort lag er im Winter an Händen und Füßen gefesselt in einer kalten Zelle. Seine Briefe geben Zeugnis von  seiner Geisteskraft und von der Liebe dieses Priesters zu Jesus und zu seinem Beruf. In dieser Liebe konnte er den Hass überwinden."

Gedenkfeier in Ohlsdorf

"Es ist fügt sich gut, dass Bischof Manfred Scheuer den Gedenkgottesdienst  feiern wird, denn nach Aussagen von Zeitgenossen ging Carl Lampert für seinen Vorgänger Paulus Rusch in den Tod.

In Bezug auf die musikalische Gestaltung dürfen wir gespannt sein. Beim Konradfest in Oberwang begegnete ich zum erstenmal dem jungen oberösterreichischen Komponisten Florian Zaunmayr. Auch er ist von Carl Lampert fasziniert. Kapellmeister Klaus Pesendorfer aus Ohlsdorf hat hervorragende junge Musiker  zur Verfügung und wird die Komposition umsetzen."

Sonntag, 8. November 2009
Pfarrkirche Ohlsdorf, O. Ö.

16.00: „Die Liebe aber stirbt nie“
Lesung aus Briefen Carl Lamperts
Musik von Florian Zaunmayr, ausgeführt von jungen Ohlsdorfer Musikern unter Klaus Pesendorfer

17.00: Hl. Messe  zum Gedenken an Carl Lampert
mit Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, Innsbruck

Gedenkgottesdienst in Erinnerung an den "Fall Stettin" in der Propsteikirche St. Johannes der Täufer, Stettin (Polen)

Mit einem Gedenkgottesdienst in der Stettiner Propsteikirche St. Johannes der Täufer am Freitag, 13. November 2009, 18:00 Uhr, erinnert Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky gemeinsam mit dem Erzbischof von Szczecin/Kamien, Andrzej Dzięga, an den sogenannten „Fall Stettin“.

Am 13. November 1944 wurden elf Männer – fünf Soldaten und sechs Zivilisten – im Zuchthaus Halle/Saale hingerichtet, darunter auch drei Geistliche aus Stettin: Provikar Dr. Carl Lampert, Pater Friedrich Lorenz und Kaplan Herbert Simoleit, Begründung: „Zersetzung der Wehrkraft und Rundfunkverbrechen“, sowie in einem Fall „Feindbegünstigung“. Vorangegangen war die Bespitzelung der Genannten, die in vertrauten Gesprächen offen ihre Meinung über das NS-Regime geäußert hatten.

Link zur Terminankündigung des Erzbistums Berlin: http://www.erzbistumberlin.de/erzbistum/willkommen/veranstaltungen/cal/event/20091113/tx_cal_phpicalendar/gedenkgottesdienst-in-stettin/?tx_cal_controller[category]=5&cHash=0fa12a397e