Von Feldkirch aus führte ihn die Gestapo ins Gefängnis und ermordete ihn am 11. September 1944. In Vorarlberg ist Pater Grimm jedoch kaum bekannt. Eine Gedenkfeier und ein Vortrag mit der Jesuitenhistorikerin Rita Haub rufen sein bleibendes Zeugnis wieder in Erinnerung. Am 10. November 2009, 18.30 Uhr in Feldkirch-Tisis.

Pater Alex Blöchlinger SJ aus Frastanz hat die Initiative zu den Gedenkveranstaltungen an seinen Mitbruder Alois Grimm ergriffen. Ihm ist es zu verdanken, dass die renommierte Jesuitenhistorikerin Rita Haub aus München nach Vorarlberg kommen und einen Vortrag mit dem Titel "Gestorben für den Glauben und die Kirche - Pater Alois Grimm" halten wird.

Wer war Alois Grimm?

Alois Grimm wurde am 24. 10. 1886 in Külsheim bei Wertheim/Baden als Sohn eines Landwirts geboren. 1907 bis 1909 verbrachte er das Noviziat in Feldkirch-Tisis, die Priesterweihe erfolgte am 20. 6. 1920 in Valkenburg. Acht Jahre war er Lehrer an der Stella Matutina und kam nach einer Verlegung nach St. Blasien. Dort war er bis zur Aufhebung des Kollegs 1939 Lehrer.

"Christus ist der einzige Gesetzgeber, dem der Mensch verpflichtet ist."

Pater Grimm ging nach Feldkirch zurück, um dort den jungen Jesuiten Lehrer zu sein. 1939 kam Pater Grimm SJ ins Exerzitienhaus und 1940 zu Pfarrer Gunz ins Pfarrhaus in Tisis. Seine Kontakte zu Jugendlichen, die er über das gewaltsame Wesen des NS-Regimes aufzuklären versuchte, sowie sein offenes Kanzelwort in der St. Nikolauskirche waren den Nazis ein Dorn im Auge. Zwei als Konversionsbewerber verkappte Spitzel der Gestapo missbrauchten sein Vertrauen und lieferten ihn aus. Am 14. Oktober 1943 wurde Pater Grimm nach der Hl. Messe in der Antoniuskapelle verhaftet und zunächst ins Gestapo-Gefängnis nach Innsbruck, gleich weiter nach München und später nach Berlin überstellt. Am 12. August 1944 fand die Verhandlung vor dem Volksgerichtshof statt. Am 11. September 1944 wurde er mit 24 anderen Verurteilten in Brandenburg-Görden zum Schafott geführt.

In seinem letzten Brief schrieb Pater Grimm:

"Trauert nicht über mich. Ich gehe heim, ihr müsst noch ausharren. Ich gebe mein Leben für das Reich Gottes, das kein Ende nimmt, für die Gesellschaft Jesu, für die Jugend, für die Religion unserer Heimat. Ich bemühe mich, durch mein Sterben den Tod des Heilands zu verherrlichen und ihm ähnlich zu werden"

In seinem Geburtsort Külsheim wie an den Orten seines Wirkens - darunter Feldkirch - sind Straßen und Schulen nach Pater Grimm benannt.