Zivilcourage, Widerstand

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Begriffliches
Rollenspiele - Fallbeispiele
Songs
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Begriffliches

Scrabble
Die Gruppe sitzt im Kreis. In die Mitte wird ein großes Plakat mit karierten Kästchen gelegt. Es liegt ein Stift bereit. Der Katechet, der/die Lehrer/in schreibt den Begriff „Gewissen“ in die Mitte des Plakates,  so dass jeder Buchstabe ein Kästchen ausfüllt. Nun werden die Jugendlichen eingeladen, Begriffe, Assoziationen zu diesem Begriff, ebenfalls auf das Papier zu schreiben. Dabei muss wie beim Scrabble ein Buchstabe an einen anderen Buchstaben aus den schon vorhandenen Wörtern anknüpfen.


Pflückzitate (Postkarten - gratis bei KJ und Jungschar erhältlich)

  1. Schritt - Pflückzitate aus dem Glückskorb
    Die TeilnehmerInnen (TN) ziehen aus einem Korb Postkarten mit Zitaten zum Thema Zivilcourage. Jene TN mit den gleichen Karten bilden eine Gruppe.

  2. Schritt - Definitionsversuch
    Ausgehend von den Zitaten auf den Postkarten versuchen die TN innerhalb der Gruppen jeweils eine gemeinsame Definition von „Zivilcourage“ zu erstellen.

    In den Gruppen soll eine angeregte Diskussion möglich sein, deren Ziel es ist die verschiedenen individuellen Meinungen zu einem Konsens zu vereinen.

  3. Schritt - Verknüpfung mit dem Alltag
    Durch die schriftliche Beantwortung folgender Fragen (Flipchart) sollen die Gruppen nun ihre Definition von Zivilcourage mit möglichen Anwendungsfeldern verknüpfen:

    • In welchen Situationen könnte Zivilcourage gezeigt werden?
    • Gibt es Gründe warum Menschen zivilcouragiert handeln sollten?
    • Gibt es auch Gründe die nicht für zivilcouragiertes Handeln sprechen?
    • Wie könnte das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Zivilcourage innerhalb der Gesellschaft gefördert werden?

  4. Schritt - Gruppenaustausch – „gläsernes Feedback“
    Die TN sitzen in einem Stuhlhalbkreis. Der Reihe nach wird jedes Flipchart für alle gut sichtbar in die Mitte gestellt, wobei die TN der jeweiligen Gruppe, deren Ergebnisse zur Diskussion stehen, mit ihren Stühlen ca. 1m nach hinten rücken. So können sie die Diskussion verfolgen, aber nicht eingreifen - keine Stellung beziehen.

Vorteil der Methode: persönliche Ebene und damit verbundene „Endlos-Diskussionen“ werden vermieden.


Zitate
Ausgewählte Zitate werden einzeln auf A3-Blätter gedruckt und im Raum auf Tischen verteilt. Die TN werden in Gruppen geteilt und jede Gruppe wandert von Zitat zu Zitat.

Dabei schreibt jede/r TN sein/ihr Kommentar zum Zitat bzw. zu einem Kommentar (Schreib-Dialog). Abschließend wandern die Gruppen nochmals reihum, um die Kommentare zu lesen. Zitate zum Download.

 

Rollenspiele und Fallbeispiele

Beispiele, in denen Zivilcourage gefordert ist, gibt es viele. Sie können dem Alltag der Jugendlichen entnommen oder - um das Thema eine Spur distanzierter zu betrachten - aus dieser Liste ausgewählt werden.

Folgende Methoden eignen sich zur Auseinandersetzung

  1. Der große Rat
    Die Gruppe sitzt im Kreis. In der Mitte steht ein Stuhl, auf den sich ein Jugendlicher setzt. Der/die Leitende schildert eine Konfliktsituation. Die Gruppe hat nun die Aufgabe, dem Jugendlichen in der Mitte Ratschläge zu geben.

    Dazu steht jeweils derjenige, der etwas sagen möchte, auf, legt eine Hand auf eine Schulter des Jugendlichen in der Mitte und sagt dann, welchen Ratschlag er ihm in dieser Situation gibt. Diese Ratschläge müssen nicht unbedingt der eigenen Meinung entsprechen. Zuerst einmal sollen alle Möglichkeiten ausgesprochen werden.

    Fällt den Jugendlichen im Kreis kein Ratschlag mehr ein, dann sagt der Jugendliche, der in der Mitte sitzt, wie er sich in dieser Situation entscheiden würde. Der/die Leitende soll den Jugendlichen ermutigen, seine Entscheidung zu begründen. Im Anschluss daran kann diese Entscheidung in der Gruppe diskutiert werden. Danach darf sich der nächste Jugendliche in die Mitte auf den Stuhl setzen und eine andere Situation wird geschildert.

  2. Zwischen gerecht und ungerecht
    Bei dieser Übung geht es darum, Fallbeispiele zu beurteilen. Dazu wird am Boden eine Linie gelegt, an deren einem Ende 'Das finde ich o.k.' steht, am anderen Ende ein Schild mit dem Text 'Das geht so nicht'. Die Teilnehmer schreiben ihren Namen auf ein Kärtchen.

    Der/die Leitende liest ein Fallbeispiel vor, die TN legen ihr Kärtchen auf die Linie. Die Standpunkte können erläutert werden - am Ende der Diskussion können die Kärtchen nochmals verschoben werden - gut ist, wenn dies auch begründet wird.

    Dann kommt das nächste Fallbeispiel. Die entstehenden Diskussionen vermitteln ein Gefühl über die Unterschiedlichkeit der Zugänge zu Gerechtigkeit bzw Ungerechtigkeit. Dies soll in einer anschließenden Reflexion nochmals (wertfrei!) besprochen werden.

  3. Inszenierung
    Die Gruppe wird in Kleingruppen aufgeteilt. Jede Kleingruppe erhält ein Fallbeispiel und überlegt sich drei verschiedene Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen.

    Sie stellt diese Möglichkeiten im Plenum dar - erst wenn alle drei gespielt sind, dürfen die Zusehenden und Spielenden erzählen, wie sie die Szenen erlebt haben. Diskutiert kann auch die Frage werden: Was ist der Gewinn bzw. Verlust für die Einzelnen sowie für die Gesellschaft.

    Wer mit Inszenierungen auf die Straße will, kann das lernen bei Formen wie 'Politisches Theater' oder 'Theater der Unterdrückten'.

 

Songs

Sunday Bloody Sunday – U2
Lied anhören und Video dazu ansehen (youtube, beim Konzert schwingt Bono während des Liedes die weiße Fahne), evtl. gemeinsam übersetzen

Impulsfragen und Diskussion

  • Welche Bilder und Symbole kommen im Songtext vor? Welche Bilder gehen dir durch den Kopf wenn du das Lied hörst?
  • In welchen Zeilen wird Hoffnung ausgedrückt?
  • Was ist der Appell an die Zuhörer?
  • Was ist gemeint mit „the victory Jesus won“?
  • How long...? – Wie lange noch…? - Zu welchen Situationen würden wir das in der heutigen Zeit sagen?


Arbeitsauftrag
Internet-Recherche zum Bürgerkrieg in Nordirland, geschichtlicher Hintergrund des „Bloody Sunday“


Zitat
: „There is a radical side to Christianity that I am attracted to. And I think without a commitment to social justice, it is empty. Are they putting money into AIDS research? Are they investigating in hospitals so the lame can walk? So the blind can see? … If you are not committed to the poor, what is religion? It’s a black hole.” (Bono)

Fragen zur Erschließung

  • Sind wir als ChristInnen wirklich radikal? Woran erkennt jemand, dass ich ChristIn bin?
  • Was meint Bono mit „it’s a black hole“?
  • Wie könnte radikales Handeln in der heutigen Zeit im Sinne Jesu aussehen?


Weitere Songs:
Talking about a revolution – Tracy Chapman
Behind the wall – Tracy Chapman
Deine Schuld – Die Ärzte
Sag Nein – Konstantin Wecker
Und er marschiert – Bluatschink
Luka  - Suzanne Vega
Pride (In the name of love) – U2
Steh auf – Culcha Candela


Impulsfragen

  • Was geht dir durch den Kopf, wenn du dieses Lied hörst bzw. den Text liest?
  • Welche Themen werden in dem Lied angesprochen?
  • Warst du mit diesem Problem selbst schon einmal konfrontiert?
  • In welcher Rolle warst du? Wie bist du mit dieser Situation umgegangen? 
  • Was ist die „message“ von diesem Lied?
  • Was hindert dich daran NEIN zu sagen bzw. dich einzumischen und zivilcouragiert zu handeln? 
  • Was würde dir helfen, NEIN zu sagen und Widerstand zu leisten?
  • Welchen Appell richtet der/die SängerIn an die Zuhörer?


Ideen für Arbeitsaufträge

  • den Songtext lesen und gegebenenfalls übersetzen, interpretieren
  • das Video zum Song anschauen und analysieren
  • umtexten und aktualisieren 

 

Links

Social-Spot zum Thema Zivilcourage 
Zara - Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit in Österreich 
Léve-toi, Videoclip
schrittegegentritte
bessereweltlinks
Plattform gegen Gewalt und Extremismus