"Carl Lampert wird auch als Patron der Zivilcourage bezeichnet“, legte Pfr. Josef Schwab in seiner Begrüßung eine inhaltliche Klammer zur neuen Videoinstallation von Kirsten Helfrich. Auch das Datum der Präsentation sei Programm, da den Tagesheiligen Johannes der Täufer ebenfalls der Mut zur Zivilcourage auszeichnete.

2012 wurde die Seitenkapelle zur „Carl Lampert Kapelle“.
Die inhaltliche künstlerische Auseinandersetzung mit dem Vermächtnis von Carl Lampert erfolgte durch die Arbeit „inter esse“ von Georg Vith und den Monitor über der Eingangstür. Dieser Monitor ist eine kommunikative Plattform für die Vermittlung der Botschaft aus dem Inneren der Kapelle hinaus auf den Dornbirner Marktplatz.

Kurator Georg Vith betonte in seiner Rede zur neuen Videoinstallation „Aufruf zum zivilen Ungehorsam“ die Dominanz der Bilder über das gesprochene Wort, den Vorrang des Bewegten vor dem Unbewegten, des Auffälligen vor dem Neutralen und führte weiter aus: „Kirsten Helfrich geht hier den umgekehrten Weg: der 10-minütige Film ist extrem langsam geschnitten, man sieht Zeitungsüberschriften und ein Bild von Carl Lampert, das langsam wie aus dem Nebel heraustritt. Der Betrachter muss lernen, neu zu sehen und selbst aktiv zu werden.“

Walter Juen  (Kuratoriumsvorsitzender Carl Lampert Forum) hob in seinen Schlussworten hervor, dass Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken uns erst die „Sprachfähigkeit“ für die Auseinandersetzung mit den wirklich relevanten Themen schenken.
Er dankte allen an der Umsetzung des Projekts und der Präsentation Beteiligten – Kirsten Helfrich, Georg Vith, Pfr. Josef Schwab und Bernhard Loss (Leiter Carl Lampert Forum), ebenso den zahlreich gekommenen Gästen (u.a. Stadträtin Marie-Louise Hinterauer) und dem Saxofonisten Erich Berthold, der in seinen Improvisationen den „zivilen Ungehorsam“ hörbar werden ließ.

Die Video-Installation ist bis Juni 2015 täglich von 18.30 - 22 Uhr zu sehen und wird ca. alle drei Monate aktualisiert.