„Die Pandemie zeigt uns, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen, miteinander und nicht gegeneinander werden wir durch diese Krise kommen", plädiert Caritas-Präsident Michael Landau für mehr Zusammenhalt und einen achtsamen Blick auf die Schwächsten unserer Gesellschaft angesichts des zweiten Lockdowns.

„Abstand Halten“ und am besten zu Hause bleiben, lautet seit März die Devise. Mit dem zweiten Lockdown verschärft sich die Situation für viele Menschen erneut. Sowohl finanziell, als auch sozial. „Einsamkeit ist ein Thema, das für viele Menschen auch schon ohne Corona ein Problem war. Die Bundesregierung hat einen Pakt gegen Einsamkeit bereits vor Monaten angekündigt, doch dieser muss jetzt rasch durch entsprechenden Maßnahmen mit Leben erfüllt werden. Für einsame Menschen braucht es rasch Angebote, damit sie nicht am Ende virenfrei sind, aber durch Einsamkeit krank werden. Durch Corona hat sich die Situation massiv verschlimmert", appelliert Landau an jede und jeden.

Ein Gefühl des Miteinanders statt Einsamkeit

"Bitte überlegen Sie, wer in Ihrer Umgebung einsam sein könnte und gehen Sie auf diese Menschen zu. Einsamkeit wird leider nach wie vor als beschämend empfunden, daher sollte man aktiv auf Menschen mit Hilfsangeboten zugehen“, empfiehlt der  Caritas-Präsident: „Wenn jeder und jede mithelfen, können wir statt Einsamkeit ein Gefühl des Miteinanders erzeugen“. Eines dieser Angebote ist das "Plaudernetz" bzw. das Vorarlberger Pendant "zemma lüta" - eine „Hotline gegen Einsamkeit, die Menschen per Telefon verbindet um einfach "nur zu reden".

Existentielle Nöte

"Aus der Corona-Pandemie darf keine Pandemie der Armut werden", weist Landau aber auch auf die existentiellen Schwierigkeiten vieler Menschen hin. "Wir beobachten mit Sorge, dass sich seit März deutlich mehr Menschen hilfesuchend an unsere Sozialberatungsstellen wenden. Viele von ihnen hätten niemals gedacht, dass sie Hilfe von der Caritas benötigen. Selbstverständlich sind wir auch im zweiten Lockdown für Hilfesuchende in unseren 53 Sozialberatungsstellen in ganz Österreich da. Gerade jetzt zeigt sich aber auch wie wichtig der Sozialstaat für unser Land ist, und deshalb braucht es ein umfassendes Paket für armutsbetroffene Menschen.“

Konkret brauche es eine Fortschreibung des Mietkostenaufschubs und Delogierungsstopps. Auch im Hinblick auf die fällig werdenden Energierechnungen braucht es eine Lösung von Politik und Wirtschaft. „Wir müssen unter allen Umständen verhindern, dass Obdachlosigkeit zunimmt. Es braucht rasche und unbürokratische Hilfsgelder für jene Menschen, die Gefahr laufen ihre Wohnung zu verlieren oder denen jetzt im Winter das Geld fürs Heizen fehlt“, so Landau weiter.

Mehr Informationen, wie Sie helfen können, finden Sie unter www.caritas-vorarlberg.at