Dass die Rankweiler Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall bei den SchülerInnen im „Lerncafé Emil“ vorbeischaute, war ein Highlight für die Kids. Dass sie dabei auch eine Jause für alle mitbrachte, kam besonders gut an.

„Österreichische Eltern geben jährlich rund 110 Millionen Euro für Nachhilfe aus. 70 Prozent der Eltern geben an, ihren Kindern bei den Hausübungen und beim Lernen helfen zu müssen“, berichtete Caritasdirektor Walter Schmolly der interessierten Bürgermeisterin aus einer Studie der österreichischen Arbeiterkammer. Doch nicht alle Eltern können sich Nachhilfe leisten und ihre Kinder schulisch optimal unterstützen – sei es auf Grund sprachlicher Barrieren oder beengter Wohnverhältnisse, die ein Lernen in Ruhe nicht ermöglichen. Hier setzt die Caritas in Kooperation mit den Gemeinden und dem Land Vorarlberg an: „Es ist ein Grundthema für uns, entsprechende Hebel anzusetzen, damit Armut nicht vererbt wird“, betonte Walter Schmolly. „Bildung spielt hier eine zentrale Rolle. Wir wollen Kinder und Jugendliche unterstützen, dass sie ihre Potenziale entfalten und neue Perspektiven für ihr Leben entwickeln können.“ Hier stimmt auch die Rankweiler Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall zu: „Angebote wie das Lerncafé sind auch ein wichtiger Baustein für die Auszeichnung von Rankweil als familienfreundlichste Gemeinde Vorarlbergs.“

Eine gute Basis

Die Erfolgsquote gibt der Idee der Lerncafés recht: Die Leiterin des Lerncafé Rankweil, Ingrid Sonderegger sowie Stellenleiterin Bea Bröll konnten berichten, dass zwischen 95 und 98 Prozent der SchülerInnen in den Lerncafés den Aufstieg in die nächste Schulstufe mit einem positiven Zeugnis schaffen. 326 Kinder und Jugendliche – 39 davon in Rankweil – erfahren in den zwischenzeitlich 14 Lerncafés in allen Regionen des Landes, dass sie ihr Fleiß und ihr Durchhaltevermögen zum Erfolg bringt. Unterstützt werden sie bei den Hausübungen und Vorbereitungen für Tests und Schularbeiten von einem engagierten Freiwilligenteam, das ganz besondere Qualitäten mit einbringt: Zeit, Geduld und ein offenes Ohr. „Viele Menschen erinnern sich, dass sie in ihrer Kindheit die eine oder andere Person hatten, die an sie geglaubt und sie gefördert hat. Diese Funktion übernehmen neben den hauptamtlichen KoordinatorInnen vor allem auch Freiwillige in den Lerncafés“, so Walter Schmolly.

Zeit schenken

Das Lerncafé in Rankweil freut sich über zusätzliche Freiwillige. „Spezielle Vorkenntnisse sind dabei nicht notwendig – ein solides Basiswissen, Freude an der Arbeit mit Kindern und Geduld“, erläutert Stellenleiterin Bea Bröll. „In der LernWerkstatt werden sie gut in ihre Tätigkeit eingeführt. Zudem stehen ihnen verschiedenste Lernmaterialien bereit, die für Abwechslung und Spaß beim Lernen sorgen“, so Bröll.

Kontakt:
Lerncafé Rankweil, Ingrid Sonderegger, T 0676 88420 4019, E lerncafe.rankweil@caritas.at