„Gerade in einer so schwierigen Zeit, wie wir sie momentan erleben, ist das Netzwerk des Helfens unverzichtbar“, ist Caritasdirektor Walter Schmolly überzeugt und spricht damit die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine ebenso an wie die Teuerung in Österreich und den Hunger in weiten Teilen Afrikas an. Der druckfrische Wirkungsbericht der Caritas erzählt Geschichten über Menschen, bei denen das gemeinsame Handeln Schicksale in eine positive Richtung gewendet hat.

Eines dieser Beispiele ist die Geschichte von Stefan Walser. Das Leben meinte es mit dem Frühpensionisten nicht immer gut. Doch mit Carina Türtscher an seiner Seite meisterte er in den letzten Jahren so manche Schwierigkeit. Ohne Wenn und Aber ist die engagierte Sozialpatin für den Bludenzer eine wichtige Stütze und Bezugsperson geworden. „Was uns zusammenhält, gibt es kein zweites Mal“, sind sich die beiden einig. „Wenn ich ein Problem habe und nicht weiterweiß, ist Carina für mich da“, ergänzt Stefan Walser. 317 SozialpatInnen waren im vergangenen Jahr über 14.000 Stunden im Einsatz, um Menschen im Alltag zu unterstützen, um Einsamkeit entgegen zu steuern, aber auch, um Integration für in Vorarlberg neu ankommende Menschen zu ermöglichen.

Kernaufgabe Nothilfe

Eine der traditionellen Kernaufgaben der Caritas liegt in der Nothilfe im Inland: Ob im Haus Mutter&Kind, durch die Familienhilfe, in der Notschlafstelle oder in den Beratungsstellen Existenz&Wohnen: Die Nachwirkungen von Corona und auch die momentane Teuerungswelle trifft einkommensschwächere Haushalte besonders, weil sie von vornherein deutlich weniger Möglichkeiten haben, etwas einzusparen. Ihr Haushaltsbudget muss für lebensnotwendige Ausgaben wie Miete, Energie oder Lebensmittel eingesetzt werden, unvorhersehbare Ausgaben, Arbeitslosigkeit oder Krankheit können die finanzielle Lage schnell kippen. Fast 6000 Menschen profitierten im vergangenen Jahr von den genannten Angeboten. Durch den Krieg in der Ukraine ist auch die Flüchtlingshilfe der Caritas wieder vermehrt in den Vordergrund gerückt. 1163 Kinder, Frauen und Männer aus 45 Nationen lebten 2021 in den Unterkünften der Caritas-Flüchtlingshilfe, inzwischen sind es über 1700 Menschen, die hier in Vorarlberg Zuflucht vor Krieg und Hunger gefunden haben.

Innovationstreiber Corona

Manchmal fällt es Menschen schwer, Hilfe zu suchen – sei es, weil sie die Caritas-Angebote nicht kennen oder auf Grund von Krankheit, Scham oder Verzweiflung. Ein neues Angebot – der Caritas Wegweiser – macht es noch einfacher, die richtige Stelle für eine Notlage zu finden. Ebenfalls neu und ein innovativer Schritt als Folge der Corona-Pandemie ist die Möglichkeit zur Online-Beratung. Davon profitieren insbesondere jene Menschen, die auf Grund zeitlicher, örtlicher oder sonstiger Einschränkungen nur schwer in die Beratungsstellen kommen können. Alle Infos dazu: www.caritas-wegweiser.at.

Klimaschutz, SDGs und der Kampf gegen den Hunger

Gerade die Arbeit der Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg zeigt auf, wie wichtig der Schutz der ökologischen Ressourcen auch als Maßnahme gegen Hunger ist. Unter dem Titel „Green-Re“ wurde vor fünf Jahren ein Klimaprojekt in der Region Meki/Äthiopien gestartet: Durch den Zugang zu Energiesparöfen, Solarenergie, Solarlampen und sauberem Trinkwasser konnte einerseits die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen verbessert werden, zugleich wurden 24.000 Tonnen CO2 eingespart. „Alle unsere sozialen Maßnahmen müssen einher gehen mit dem Bestreben, die ökologischen Ressourcen nachhaltig zu schonen“, so Caritasdirektor Walter Schmolly abschließend.

Wirkung der Caritas-Arbeit in Zahlen:
326
Kinder wurden in den 14 Lerncafés in schulischen Belangen, aber auch in ihrer persönlichen Entwicklung ganzheitlich gefördert.
957 Freiwillige leisteten 62.205 Stunden und förderten damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
1163 geflüchtete Kinder, Frauen und Männer wurden in der Grundversorgung unterstützt.
713 benachteiligte Personen am Arbeitsplatz wurden auf dem Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt begleitet.
250 Familien mit 581 Kindern wurden in Krisenzeiten durch die Familienhilfe unterstützt.
1266 schwer erkrankten Menschen wurde durch Hospiz Vorarlberg ein würdevolles Leben bis zuletzt ermöglicht.
201 Menschen mit Beeinträchtigung wurden beim Wohnen sowie beim Arbeiten unterstützt.
1730 Menschen mit Suchterkrankungen fanden in den Caritas-Suchtfachstellen Hilfe.
2070 Kinder erhalten in Äthiopien und Mosambik dank vieler Vorarlberger SpenderInnen ein tägliches, warmes Mittagessen. Das bedeutet für sie gleichzeitig die Chance auf Bildung.