Vertrauen ist gut, Kontrolle einem alten Sprichwort zufolge besser. Das dachte sich auch die FPÖ und reklamierte ein „Prüfungsvakuum“ des Landes in Richtung Caritas Vorarlberg. Wir sind sicher "eine der bestgeprüften Organisationen des Landes" kontert Caritasdirektor Walter Schmolly und erklärt, wie die Caritas finanziert und kontrolliert wird.

Gut einen Monat ist es her, seit die Wirtschaftspresseagentur erste Zahlen auf den Tisch brachte. Derzufolge sollen im Vorjahr 82 Prozent der Caritas-Finanzierung aus öffentlicher Hand gekommen sein. Und: Die Gesamtzuwendungen des Landes Vorarlberg an die Caritas seien stark gestiegen. Bei so viel Geld brauche es auch Kontrollen, bemängelte die FPÖ, dass die letzten größeren Prüfungen der Caritas schon ein paar Jahre her seien.

61,75 Prozent

Die Entgelte aus dem Vorarlberger Sozialfonds und die Subventionen des Landes machten bei der Caritas im vergangenen Jahr insgesamt 61,75 Prozent der Mittel aus. „Neben der Förderung durch die Diözese und Eigenerwirtschaftungsanteilen sind es vor allem die SpenderInnen, die viele wichtige Angebote und Projekte der Caritas für die Menschen überhaupt erst ermöglichen“, stellt Walter Schmolly die Zahlen klar.

Eine der bestgeprüften Organisationen des Landes

„Die Caritas erfüllt in einigen Bereichen Aufträge des Landes und der Gemeinden. Selbstverständlich wird diese Arbeit vom jeweiligen Auftraggeber abgegolten“, erläutert Caritasdirektor Walter Schmolly. Ein Beispiel ist die Flüchtlingshilfe. Die Grundversorgung ist durch Land, Bund und Gemeinden finanziert. Spenden sind in diesem Bereich beispielsweise für das MentorInnen-Projekt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erforderlich. „Was die Kontrolle der Mittelverwendung anbelangt, ist die Caritas sicher eine der bestgeprüften Organisationen des Landes", betont Schmolly.

Der Jahresabschluss werde der Prüfung durch einen beeideten Wirtschaftsprüfer unterzogen. Es gebe ein kontinuierliches Berichtswesen und jährliche Evaluierungen durch die auftraggebenden Stellen. Das Spendengütesiegel setzt zudem eine jährliche Prüfung durch eine Wirtschaftsprüfungskanzlei voraus. Die Spendenabsetzbarkeit erfordert eine Darstellung gegenüber dem Finanzministerium und einen entsprechenden Bescheid. Und auch der Landesrechnungshof prüfe die Caritas in angemessenen Intervallen.

Danke...

Die finanzielle Unterstützung ist die eine Seite, ohne die die Hilfe der Caritas nicht möglich wäre, das Engagement zahlreichen Ehrenamtlicher in den Pfarren und Gemeinden, der Lerncafes, der youngCaritas, der Katastrophen- und Auslandshilfe, Teile der Hospizarbeit usw. ist die andere Seite, bedankt sich Walter Schmolly  bei den SpenderInnen.

Übrigens: Die exakten Zahlen, aufgeschlüsselt nach Bereichen, können Sie hier im aktuellen Wirkungsbericht 2016 nachlesen