Äthiopien ist ein Partnerland der Caritas Vorarlberg. Die Dürre, die das Land geiselt, ist unvorstellbar. Wer schnell hilft, hilft doppelt, ist Harald Grabher, Mitverantwortlicher für die Koordination der Hilfsmaßnahmen, überzeugt.

7,8 Millionen Menschen sind dserzeit allein in Äthiopien akut vom Hunger bedroht. Sie sind regelmäßig vor Ort. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation der Menschen in Äthiopien? 

Die meisten Gegenden im Boranaland im Süden Äthiopiens, in denen wir arbeiten, haben in der letzten Regenzeit maximal drei Regentage verzeichnet. Kurzfristig hat dieser Regen für etwas Erleichterung gesorgt, zwischenzeitlich ist die Dürre aber mit voller Wucht zurückgekehrt. Nahrungsmittel und Trinkwasser sind seit Monaten knapp, deshalb sind die Menschen vor Ort weiterhin auf Nothilfe angewiesen. Auch für die Nutztiere der Bauernfamilien, die die Lebensgrundlage für die Menschen sind, ist die Situation äußerst prekär. Tausende Tiere sind bereits verendet oder mussten notgeschlachtet werden.

 

Wo und wie setzen Sie mit Ihrer Hilfe im konkreten Fall an?

Wir haben schon im März dieses Jahres mit unserem Hilfsprogramm gestartet. Neben der akuten Nothilfe ist es uns wichtig, auch Maßnahmen zu setzen, die längerfristig positive Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen haben. Hier haben wir ein „Cash for Work“-Programm für 1.150 Familien gestartet. Je ein Familienmitglied hat die Möglichkeit, etwa beim Bau von Wasserrückhaltebecken für Regenwasser oder bei der Kultivierung von Weideflächen mitzuarbeiten und bekommt dafür einen fairen Lohn. Durch dieses Einkommen können die Familien wiederum die notwendigsten Nahrungsmittel kaufen. Gleichzeitig werden Weiden und Wasserbecken für die Zeit nach der Dürre vorbereitet. Ein weiteres Beispiel ist unser Schulausspeisungsprogramm für 1.270 Kinder in der Borana-Zone. In der derzeitigen Situation ist dieses Schulessen meist die einzige Mahlzeit, die die Kinder täglich bekommen.

 

Wir hier in Vorarlberg, wir zum Beispiel können spenden. Können Sie uns kurz umreißen in welcher Form unsere Spenden am Ziel ankommen?

Mit einer Spende von 60 Euro kann beispielsweise einer Familie über die schwierigste Zeit der Dürre geholfen und die Voraussetzungen geschaffen werden, dass ihr Leben wieder normal weitergehen kann, sobald die ersehnten Regenfälle eintreten.

 

Harald GrabherHarald Grabher ist seit sechs Jahren für die Caritas Vorarlberg tätig und ist dort für Auslandsprojekte in Äthiopien und Mosambik verantwortlich. Zuvor hat er für andere Hilfsorganisationen in Tansania, Mosambik und Pakistan gearbeitet. Er ist überzeugt: „Es ist gut und wichtig für mich zu erkennen, dass wir alle gemeinsam einen Beitrag leisten können, das Leid und den Hunger in Äthiopien zu vermindern und die Lebenssituation der Menschen zu verbessern.“

 

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Kennwort: Sammlung gegen Hunger